Auch wenn ich die »Schauburg« in Karlsruhe geradezu hasse, zeigt dieses Kino doch gerne jene Filme, die im »Filmpalast« nicht zu sehen sind oder ruckzuck wieder aus dem Programm verschwinden. Aus diesem Grund waren wir am gestrigen Mittwoch, 2. Januar 2013, in dem Film »7 Psychos« des Regisseurs Martin McDonagh.
Über die Handlung muss man nicht unbedingt viel erzählen: Ein etwas fauler und vor allem dauernd besoffener Autor schreibt an einem Drehbuch für einen Hollywood-Film und kommt damit nicht so richtig voran. Sein Kumpel, der dabei hilft, Hunde zu entführen, um sie später für viel Geld an ihre Besitzer zurückzugeben, will an dem Film mitwirken. Und ein Killer treibt in Hollywood sein Unwesen, der sich darauf spezialisiert hat, andere Killer zu töten ...
Eine Riege brillanter Schauspieler zeigt in dem Film, wie absurd man Gewalt darstellen kann. Leute werden erschossen und geköpft, es wird geballert ohne Ende, und dazu gibt es Dialoge, bei denen man als Zuschauer nicht weiß, ob man lachen oder schreien soll.
Ich unterhielt mich königlich und fand den Film super. Man kann sich natürlich durchaus Gedanken machen, was wir eigentlich für eine Gesellschaft sind, in dem man es witzig findet, Leuten in einem Film zuzusehen, wie sie andere Leute umbringen – aber spätestens seit »Pulp Fiction« sind grobe Scherze über Killer und ihr Beziehungsleben ein ganz normales Element im Kino.
Mit »Pulp Fiction« oder mit »Schweine und Diamanten« lässt sich der Streifen übrigens gut vergleichen: Es ist ein Film im Film, die Handlung verläuft sprunghaft, und erzählte Geschichten wechseln sich mit »wirklicher« Handlung ab. Es ist keine Mediensatire wie »Natural Born Killers« und keine Psychostudie, es ist ein Ballerfilm mit unglaublichen Dialogen, einer richtig guten Musik und vielen eindrucksvollen Bildern.
Absolut empfehlenswert – aber nur für Menschen, die groben Humor schätzen können.
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