Die Zeitungen sind in der Krise, und im Internet wimmelt's von mehr oder weniger gelungenen Beiträgen zum Thema. Dass ich gerne Zeitung lese, habe ich an dieser Stelle schon verlautbart; es muss nicht unbedingt auf Papier sein, aber es geht um die Empfindung, mich von einer möglichst guten Redaktion auf Themen bringen zu lassen, auf die ich selbst vielleicht gar nicht gekommen wäre.
Womöglich ist an meiner Vorliebe für Zeitungen und Journalismus die Tatsache schuld, dass ich selbst jahrelang für Lokalzeitungen geschrieben habe. Ich war ein sogenannter Lokaljournalist – und ich war es gern. Wahrscheinlich verkläre ich das ganze mit dem Abstand von rund dreißig Jahren, aber in meiner Erinnerung ist es so.
Ich erinnere mich sogar noch an mein »Bewerbungsgespräch« in einer Kneipe in Freudenstadt. Der Redakteur der örtlichen »Südwest Presse« sprach mich an, weil er dringend einen freien Mitarbeiter für Themen suchte, die »eher jugendorientiert« waren. Und so fing ich im Frühjahr 1983 damit an, mein Geld mit Schreiben zu verdienen.
Das ist lange her ...
Aber: In den 80er-Jahren fand ich es superspannend, Lokaljournalist zu sein. Das ging sogar politisch: Streiks, sogenannte Friedensdemos, all der Kram – man konnte und durfte sich engagieren, sogar als »Freier«. Einige Tabuthemen gab's allerdings, das ist jedoch eine andere Geschichte.
Kaninchenzüchtervereine durfte ich gelegentlich besuchen; lustiger fand ich jedes Jahr die Hauptversammlung des Camping-Clubs. Und aus einer kreuzlangweiligen Sportvereins-Jahreshauptversammlung in einem 2000-Seelen-Dorf mit »Gerangel um den Schriftführer« eine fast schon spannende Reportage zu machen – das fand ich richtig cool.
Leider war ich nicht sehr gründlich mit dem Archivieren eigener Texte; die meisten der vielen hundert Artikel sind einfach weggeflogen. Dankenswerterweise hatte meine Mutter einige »große« Artikel ausgeschnitten, und meine Schwester fand sie in ihrem Nachlass. Ich hoffe auf einige schöne Gelegenheiten, meine Texte von vor 25 oder 30 Jahren noch einmal zu lesen ...
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