Das Thema »Frauen-Quote« beherrscht viele Diskussionen; erstaunlicherweise findet die rechtskonservative Zeitschrift »Focus« sogar genügend Frauen, die sich gegen eine Quote aussprechen und auf dem Cover abbilden lassen, während auf der anderen Seite haufenweise Menschen klar sagen, dass eine Quote sinnvoll sein dürfte. Da möchte ich meine Klappe ebenfalls ein wenig aufreißen.
Als die Quote in den 80er-Jahren erstmals stark diskutiert wurde, fand ich sie affig. Mein Argument war damals: Wenn man eine Quote einführt, muss man haufenweise Frauen in Jobs zwingen, auf die sie keine Lust haben. Zudem hat man dann haufenweise Frauen in Führungspositionen, auf denen sie nicht gut sein werden.
Mittlerweile sind dreißig Jahre vergangen, und ich habe meine Meinung geändert. Wenn nichts getan wird, kommen nicht mehr Frauen in Führungspositionen. Es täte diesem Staat gut, wenn es mehr Frauen in diesen Positionen gäbe – und damit meine ich nicht nur die Bundeskanzlerin oder diverse Ministerinnen. Erstaunlich finde ich, dass im Jahr 2013 viele Leute auf meinem Stand von 1983 sind ...
Selbstverständlich gibt es viele unfähige Frauen. Ich muss mir nur die aktuelle Ministerinnenriege in Berlin anschauen, um dafür Bestätigungen zu finden. Andererseits gibt es einen irrsinnig hohen Prozentsatz an unfähigen Männern – in der Politik, in der Wirtschaft, einfach überall. Ich muss nur an meinem Arbeitsplatz ein wenig um mich schauen, und ich finde genug Männer, die nichts können, aber viel zu melden haben.
Um es klar zu sagen: Wenn mehr Frauen in Spitzenpositionen sind, verlieren zumindest mehr unfähige Männer ihren Job. Das kann nicht schaden. Und irgendwann wird es ausgeglichen sein: gleich viel unfähige, gleich viel fähige Frauen und Männer.
Wenn man, um diesen Zustand zu erreichen, eine Quote braucht, dann ist das so. Also brauchen wir eine Frauen-Quote. Alle Ängste vor »zu viel Weiblichkeit« sind albern, alle Ängste vor »unfähigen« Frauen verdecken nur, dass Männer Angst vor einem Verlust ihrer eigenen Macht haben.
Und gleich nachdem die frauenquote umgesetzt ist bin ich für die einführung der kompetenzquote, was zumindest einem teil deiner argumentation oben folgt.
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