Es ist unglaublich, aber wahr: Ich arbeite seit zwanzig Jahren im selben Unternehmen. Die Betriebsratsvorsitzende, der Geschäfsführer und der Personalleiter besuchten mich in meinem Büro, gratulierten mir, brachten mir Blumen und einen Brief, in dem mir eine Sonderzahlung versprochen wurde.
Zwanzig Jahre ... ich konnte es selbst kaum glauben. Den anderen schien es ebenso zu gehen. »Das hätten Sie sich nicht träumen lassen«, bekam ich nicht nur einmal zu hören.
In der Tat hatte ich nicht geglaubt, so lange in der Position zu bleiben. Frust und Lust hielten sich im Verlauf der Zeit in der Waage; die Tatsache, dass ich eigentlich den ganzen Tag über machen kann, was ich will, sprach dann doch immer wieder fürs Bleiben.
Das beste waren dennoch die Bemerkungen, die ich zu den vergangenen Jahrzehnten zu hören bekam. »Sie hatten doch früher immer so lustige bunte Haare«, sagte mir eine Dame, die ebenfalls schon lange im Unternehmen ist.
»Und dann hatten Sie noch diese Stachelfrisur«, ergänzte eine andere. Und: »... oder war's so ein Hahnenkamm?« Interessant, was nach zwanzig Jahren in der Erinnerung von Leuten bleibt, die einen tagtäglich im Hof, in der Kantine oder sonstwo im Verlagsgebäude sehen ...
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