Blick auf den Piemont-Trip im August 2012
In früheren Jahren neigten wir, wenn wir nach Italien fuhren, zu ziemlich mörderschen Touren: nachts losdüsen, irgendwann auf einem Rastplatz in den Alpen zwei Stunden im Auto pennen, dann weiterfahren, im schlimmsten Fall morgens gegen zehn Uhr noch mal auf der Höhe von Bergamo oder Padova im Auto pennen und dann müde ankommen. Diesmal wollten wir es besser machen – und wir entschlossen uns zu einem Zwischenstopp in Varese.
Ein kleines Hotel in einem Randbezirk von Varese, am nördlichen Zipfel von Italien gelegen: Das ist das Relais Ca dei Santi – man benötigt eine gute Straßenkarte oder ein vernünftiges Navigationsgerät, um dorthin zu kommen. Es handelt sich um eine ehemalige Mühle, die komplett umgebaut worden ist, in einem schönen Garten gelegen, mit einem ebenfalls schönen Innenhof, mit einem kleinen Bach, der dahinter plätschert, und mit sehr wenigen Zimmern, sicher nicht mehr als ein Dutzend.
Wir wurden gastfreundlich empfangen, das ganze machte stets einen sehr persönlichen und netten Eindruck. Das Zimmer war großzügig und sauber, allein die Klimaanlage war nachts ein wenig laut. Nach Genuss von Wein und Grappa machte das allerdings nichts aus.
Wir genossen das wunderbare Abendessen, das wir zuerst im Hof einnehmen wollten, dann aber wegen beginnenden Regens ins Restaurant verlegten, und wir liebten das für italienische Verhältnisse richtig gute Frühstück, das wir im Hof unter einem Sonnenschirm zu uns nahmen. Das Drei-Gang-Menü am Abend war der Hammer: reichhaltig und lecker und natürlich nicht mehr sonderlich preiswert – war mir aber völlig egal.
Unser Aufenthalt in Varese war nur kurz, der Aufenthalt im Ca dei Santi bildete aber einen ersten Höhepunkt der diesjährigen Italien-Reise. Wir hatten zeitweise das Gefühl, von einer Familie aufgenommen worden zu sein – ich könnte mir vorstellen, da bald wieder aufzutauchen ...
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