Wenn es einen schönen Platz in Karlsruhe gibt, ist es der Gutenbergplatz. Im Sommer fühlt man sich dort, als sei man im Urlaub in Italien. So auch am Donnerstag, 26. Juli: Ich kam leider sehr spät aus dem Büro, und bis wir zum Gutenbergplatz gebummelt waren, kam langsam die Dämmerung.
Das machte nichts. Wir setzten uns auf den Platz, direkt vor »Papa Corleone«, direkt unter die Bäume und auf das Kopfsteinpflaster. Leute an den Nachbartischen unterhielten sich halblaut, vor den Biertischen am »Carpe Diem« wurde Jazz live gespielt, und gelegentlich rollte ein Auto im Schritttempo vorüber.
Ich ließ mir gekühlten Wein, leckeren Salat und vegetarische Maultaschen schmecken, und nach einiger Zeit kam ich mir vor, als sei ich im Ausland. Wir sprachen leise miteinander, die anderen Leute ebenfalls, und ihre Stimmen vermischten sich zu einem Gewirr, bei dem man keine einzelnen Worte mehr auseinanderhalten konnte – somit klang es nicht deutsch, sondern irgendwie ausländisch.
Keine schlechte Option: Bei schönem Wetter verbring ich den Jahresurlaub zwischen »fünf« und Gutenbergplatz. Es spart Spritkosten und Zeit, und lecker schmeckt's in Karlsruhe bekanntlich auch.
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