07 März 2012

Comixene mit Micky Maus


In den frühen 80er-Jahren, als ich mich intensiv für Comics interessierte, war ich ein Abonnent der Fachzeitschrift »Comixene«; damals las ich jedes Blatt von vorne bis hinten durch. Viele Besprechungen wurden von mir zu Kaufempfehlungen umfunktioniert, die »Comixene« erweiterte mein Bild von Comics. »Corto Maltese« und Will Eisner, die Klassiker der frankobelgischen Geschichte und die modernen Graphic Novels der 80er-Jahre – das alles lernte ich durch die »Comixene« kennen.

Das Heft verstarb irgendwann, seit einigen Jahren erscheint es wieder. Ich las zuletzt die Nummer 111 vom Dezember 2011. Als Covergeschichte wurde »Micky Maus – 60 Jahre Spaß« gewählt, und das ist ein gutes Thema.

Selbstverständlich gibt es einen umfangreichen Rückblick auf die Geschichte des »Micky Maus«-Magazins (wo mit Joachim Stahl ein alter Bekannter aus den fannischen 80er-Jahren eine wichtige Rolle spielt); dazu kommen Beiträge zu Erika Fuchs, die jahrelang die Disney-Comics eindeutschte, und zur Arbeit der Donaldisten. Das ganze ist unterhaltsam geschrieben und stets mit einem Augenzwinkern unterlegt.

Darüber hinaus liefert die »Comixene« allerlei Hintergrund-Artikel, Nachrufe auf Comic-Künstler, umfangreiche Rezensionen und anderes. Der eigentliche Comic-Anteil bleibt eher gering: »Die Stadt der Träumenden Bücher« von Walter Moers wird auf einigen Comic-Seiten angedeutet. Das eher textlastige Magazin wirkt somit eher journalistisch-seriös, was ich aber gut finde.

Die 72 Seiten im A4-Format lassen sich gut lesen: farbig gedruckt, professionell gestaltet. Der Ladenpreis beträgt 5,90 Euro, zu kaufen ist das Heft überall im Fachhandel oder direkt über den eigenen Internet-Auftritt.

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