(Rückblick auf die Kamerun-Reise im November 1999)
Mein Reise durch Kamerun gehört nach wie vor zu den absoluten Highlights in all den Reiseerfahrungen der letzten zwanzig Jahre. Das vielseitige Land mit seinen verschiedenen Kulturen zwischen Regenwald im Süden und Sahelzone im Norden, dem englischsprachigen Wesen und dem französischsprachigen Rest hatte es mir wirklich angetan, und die vier Wochen, die ich in Kamerun auf Reisen verbrachte, vergingen unglaublich schnell.
Das einzige, was mich immer wieder ärgerte, war die Bürokratie. In Kamerun hatten sie das bürokratische System auf die Spitze getrieben.
So war ich beispielsweise unglaublich früh am Flughafen, weil ich morgens am Strand aufgewacht und mit dem direkten Bus von Kribi an der Atlantikküste nach Douala, der Hauptstadt, gefahren war. Da der Flughafen quasi an der Straße von Kribi nach Douala lag, hatte ich mich vom Busfahrer an einer Straßenkreuzung herauswerfen lassen und war die letzten eineinhalb Kilometer marschiert. Dummerweise durch eine kochende Mittagshitze, aber so war ich zeitig genug am Flughafen und hatte keine Unsummen für Taxis ausgeben müssen.
Dummerweise ließ man mich nicht in den eigentlich inneren Bereich des Flughafens eintreten. So saß ich stundenlang in der Flughafenhalle herum, immer mein Gepäck in Sichtweite. Nicht einmal auf die Toilette wagte ich mich, ohne meinen Seesack mit mir zu schleppen, weil sich eine Reihe eher seltsamer Gestalten in der Halle herumtrieb, denen ich nicht einmal ein vollgerotztes Taschentuch anvertraut hätte.
Die Abfertigung, die Stunden später endlich begann, erwischte mich schon in einem Stimmungstief; ich hasste sie wirklich alle. An schätzungsweise vier verschiedenen Schaltern musste ich letztlich anstehen, um irgendwelche Formalitäten zu erledigen. Mit der beste war derjenige, an dem ich eine zusätzliche Steuer entrichten musste. Von dieser stand zwar nichts im Reiseführer, aber Einheimische hatten mir von dieser Steuer erzählt.
So war ich in der Lage, die letzten 10.000 EFA, die ich extra noch in der Tasche stecken hatte, auf den Tisch zu legen, meine zwei Briefmarken und einen entsprechenden Stempel zu erhalten, um dann endlich durch das eigentliche Gate gehen zu dürfen. Und dort saß ich dann weitere zweieinhalb Stunden, bis ich endlich den Rückflug von Kamerun über Brüssel nach Deutschland antreten konnte.
Dass ich nach all den Stunden des Wartens und Genervtwerdens nicht mehr gerade nach einem frisch gebadeten Mann roch, überraschte mich selbst am wenigsten. Immerhin ließen mich die Stewardessen ins Flugzeug und setzten mich nicht am erstbesten Zwischenstop an die frische Luft ...
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