Wenn man sich die Medienberichte der letzten Monate anschaut, könnte man den Eindruck bekommen, dass die sogenannte Wirtschaftswelt ein Tollhaus ist. Da machen irgendwelche Manager und Bankleute offensichtlich das, was sie wollen, und nehmen gleichzeitig viele Millionen Menschen gewissermaßen als Geiseln. Ab und zu hilft es, in dieser politischen Situation mal ein Sachbuch zu lesen, um sich ein anderes Bild von der Wirtschaft zu verschaffen.
Ich las aus diesem Grund »Humanomics«, ein Sachbuch von Uwe Jean Heuser. Der Mann ist Wirtschaftsjournalist, unter anderem für die »Zeit«, und sein Buch trägt den schönen Untertitel »Die Entdeckung des Menschen in der Wirtschaft«.
Das Buch kam 2008 raus, also bevor die große Bankenkrise losging – somit ist es nicht hundertprozentig aktuell. Aber grundsätzlich gelten viele der darin aufgeschriebenen Erkenntnisse weiterhin.
Denn Heuser stellt tatsächlich den Menschen mit all seinen Fehlern ins Zentrum seines gelungenen und vor allem sehr gut lesbaren Sachbuches ins Zentrum. Nicht der stets ökonomisch korrekt und überlegend handelnde Mensch aus den Lehrbüchern der Ökonomie ist gemeint, sondern der Mensch, der nach Glück strebt und dieses auf seine Weise erreichen will.
Deshalb ist Heusers Buch auch kein Werk über Wirtschaftskreisläufe und sonstige Dinge, sondern vor allem eines, das Erkenntnisse aus Ökonomie mit der Psychologie und der Neurologie verbindet. Letztlich geht es immer wieder darum: Was treibt den Menschen an, und warum treibt es ihn an?
Die Lektüre fand ich durchgehend spannend; ein Buch, das ich garantiert auch mal wieder in die Hand nehmen werde – es ist unterhaltsam geschrieben und kann immer mal wieder kapitelweise angeschmökert werden. Sehr schön! (Ach ja, wen es interessiert: Erschienen ist es im Campus-Verlag.)
Das klingt gut. Werde ich mal im Hinterkopf behalten.
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