(Erinnerung an den Kamerun-Trip im Herbst 1999; fehlt leider in meinem Buch »Das Tier von Garoua«)
Bafoussam ist eine quirlige Stadt im Westen von Kamerun: viel Leben auf der Straße, ein bunter Markt, viele extrem nette Leute, einige anstrengende Mistkerle. Wie überall sonst. Ich war in einem Hotel untergekommen, das seine besten Tage längst hinter sich hatte, in dem es keine Klimaanlage gab, aber immerhin fließendes Wasser und die meiste Zeit auch Strom.
Mit dem Rezeptionisten freundete ich mich ein wenig an. Ich schoss Fotos von ihm und seinem rotznasigen Sohn. Ich schenkte den beiden die Kugelschreiber und Bleistifte, die ich im Gepäck hatte, und erfreute damit zumindest den Sohn.
Der Mann bedankte sich überschwänglich, dann verschwand er in der Seitengasse und kam wenig später mit einer schwarzen Plastiktüte zurück, aus der er zwei kleine alte Bamoun-Masken zog. »Sie sind nicht schön«, sagte er, »aber sie sind antik.«
Die Masken waren so groß wie eine Hand und bemalt; sie sahen aus wie die sogennanten Passepartout-Masken, die man früher in der Region als Reisepässe benutze. Ich fand, das war ein richtig tolles Geschenk und bedankte mich meinerseits dafür.
Seither hängen die Masken bei mir in der Wohnung. Wann immer ich sie sehe, denke ich an Bafoussam und an den netten Rezeptionisten.
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