Erinnerungen an den Zypern-Trip im November 2010
Der Grund, warum wir an diesem Tag nach Paralimni fuhren, war einfach. Wir wollten herausfinden, wie man mit dem Bus nach Nikosia und in andere Städte des Landes kam. Mit einem öffentlichen Verkehrsmittel also und nicht mit einem der Touristenbusse, deren Reisen in jedem Hotel angeboten wurden.
Die Fahrt nach Paralimni verlief ereignislos. Solange der Bus in der Nähe des Strandes war, hatten wir immer wieder einen Blick auf Hotels und geschlossene Kneipen. Vor allem das Zentrum des Dorfes Protaras schien aus einem britischen Reiseprospekt gefallen zu sein: Schilder, die auf Fußballspiele und billiges Bier hinwiesen, sowie Aufforderungen, zur Happy Hour zu kommen und fleißig zu trinken.
Davon fanden wir in Paralimni nichts mehr. Die kleine Stadt war relativ normal, was in diesem Fall hieß, dass der Tourismus einen großen Bogen um sie machte. Kein Wunder, sie lag auch einige Kilometer von der Küste entfernt.
Die Straßen waren recht voll, Lastwagen und Autos quälten sich in langen Kolonnen durch schmale Straßen. Staub lag in der Luft, die Gehsteige waren schmal und nicht für Touristen gedacht. Es gab Läden, in denen die Beschilderung in griechischer Schrift war - ohne Übersetzung natürlich -, während sich Touristen-Artikel eher als Mangelware erwiesen.
Wir sammelten unsere Informationen und setzten uns in ein Straßencafé. Der Kaffee war heiß und stark, die Musik dezent, und wir konnten die Balzspiele der örtlichen Jugend an den Nachbartischen beobachten. Mit dem nächsten Bus fuhren wir zurück.
Paralimni ist nicht gerade eine Stadt, die einen längeren Besuch lohnt. Aber für einen Blick auf das normale Leben normaler Menschen war's gut; nach einigen Tagen im Hotel fühlte ich mich nämlich schon fast wie in einem goldenen Käfig.
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