Es war meine erste Veranstaltung im Rahmen des Künstlernetzwerkes SW, und es war meine erste Gemeinschaftslesung seit gut 28 Jahren – kein Witz: Am Samstag, 15. Januar 2011, sah ich den schönen Veranstaltungsraum des Netzwerkes, der sich lustigerweise hinter dem Restaurant »Gurke« befindet, und dort hatte ich einen gelungenen Auftritt. Denke zumindest ich.
Durch die Veranstaltung leitete Matthias Kehle, den ich bislang nur vom Namen her kannte und der vorzügliche Gedichte schreibt. Da er als Moderator eingesetzt war, las er keine eigenen Texte vor, sondern die Gedichte eines Lyrikers, der im November gestorben war – das empfand ich als schöne Geste.
Die Lesung bezog sich auf das »Neue Karlsruher Lesebuch«, das unter anderem von Matthias Kehle herausgegeben worden war. Ich war nur einer der Autoren, und gelesen wurde in alphabetischer Reihenfolge.
Zuerst kam Karin Bruder, die einen Text aus dem Rumänien ihrer Kindheid vorlas, dann brachte ich meine Kurzgeschichte über den Bankangestellten Lehmann und einen Ausschnitt aus »Chaos en France«. Jasmin Hambsch, die in Karlsruhe die Lesungen im Kohi mitorganisiert, las einen biografisch klingenden Text über ihre Großmutter.
Sehr lustig war die badisch angehauchte Geschichte von Eva Klingler, extrem badisch der essayistische Text von Doris Lott, eher künstlerisch die Story von Hedi Schulitz. Kurzum: eine unterhaltsame, eine abwechslungsreiche Mischung.
Ich fand das stark, ein gelungener Samstag abend. Und mit rund fünfzig Besuchern auch mit einem ordentlich gefüllten Saal; ebenfalls klasse!
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