Sonntag nachmittag, Kaffeezeit, im Garten bei netten Leuten, am Rand einer Kleinstadt im Schwäbischen: Der Kuchen schmeckt, die Sonne brennt, die Gespräche sind okay, und alle genießen den ruhigen Sonnentag. Auch die Katze, die auf einmal vorbeirennt und irgendwie verspielt wirkt.
Sie spielt ... mit einer Maus. Das kleine Tier, das zu allem Überfluss sehr jung wirkt, wird in die Luft geschleudert und wieder eingefangen, angestoßen und wieder eingefangen. Und es quiekt vor Entsetzen und Todesangst.
Ich bin auf dem Dorf groß geworden, da macht das nicht so viel aus. Vegetarismus hin oder her, Katzen jagen nun mal Mäuse, und richtig freundlich gehen sie mit denen nicht um. Also lade ich mir noch einmal Schlagsahne auf den Apfelkuchen.
Die anderen sind sensibler. »Ich kann keinen Kuchen essen, wenn nebenan ein Tier gequält wird«, tönt es von nebenan. Ich kann's verstehen und warte höflich ab. Irgendwann wird die blöde Katze entweder mit der Maus verschwinden oder sie futtern.
Das tut die Katze nicht. Demonstrativ spielt sie weiter. Wahrscheinlich erwartet sie hinterher ein fettes Lob für den Kampf an der Schädlingsfront. Und eine Extraladung »Brekkies« oder wie das Zeugs heißt.
Kurze Zeit danach erbarmt sich jemand. Die Maus wird der Katze weggenommen; sie sieht zersaust aus, aber ansonsten noch heil. Vorsichtig wird sie am Schwanz hochgehalten und durchs Wohnzimmer getragen. Auf der anderen Seite des Hauses gibt es auch Garten, dort wird sie unter einem Gebäusch sorgsam und in Sicherheit platziert.
Die Katze ist noch eine Stunde danach völlig konsterniert und sucht überall verzweifelt nach der Maus. Wahrscheinlich schämt sie sich. Und ich bin froh: Jetzt kann ich endlich ohne Gewissensbisse weiter schmausen.
Keine Tiere quält der Klaus,
AntwortenLöschenEr ist Kuchen anstatt Maus!
(Sorry, aber es reimte sich halt so schön.)
Aua. "Isst" natürlich. Wie "futtert".
AntwortenLöschenManchmal wär' ich aber auch gern ein Kuchen ...
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