Etwa ein Jahr nach dem Erscheinen ist jetzt im Blog »SF-Dinosaurier«, der innerhalb des Science-Fiction-Netzwerkes zu besuchen ist, eine Besprechung zu meinem Kurzroman »Der Schatten des Friedens« veröffentlicht worden. Das hat mich schon allein deshalb gefreut, weil sich auf der Seite vor allem solche Leute tummeln, die »Schundhefte« und deren Produzenten generell für ziemlich daneben halten (höflich formuliert).
Der Schreiber nennt sich »a3kHH«, und er findet durchaus nette Worte für mein Werk. Wer so exponiert wie ich sei, müsse allerdings »schon sehr von seinem Werk überzeugt sein, um damit in die Öffentlichkeit zu gehen«. Seltsame Argumentation, aber egal: Nur weil ich exponiert sei, was ich de facto nicht bin (höchstens innerhalb der ghettoisierten SF-Szene bin ich einigermaßen bekannt), muss ich doch keine übertriebene Scheu vor eigenem Geschreibel haben ...
Mein Roman sei »kein Meisterwerk«, stimmt, aber man könne sich »doch damit sehen lassen«. Der Rezensent versteht mein Buch »als Antikriegsroman im Fantasygewand« und attestiert mir freundlicherweise »auf dem Level eines Heftromans« geblieben zu sein. Das finde ich tröstlich.
(Wahrscheinlich könnte ich Lyrik veröffentlichen, und man würde sie in die Heftromanecke stecken. Einmal PERRY-Hefte rausgebracht, für immer den Stempel in der Fresse. Science-Fiction-Fans sind schon seltsam.)
bist ja direkt sauer...
AntwortenLöschenNein. Ich habe mich über die Rezension an sich gefreut, sehr sogar. Der Heftroman-Vergleich nervt aber.
AntwortenLöschenDer Heftroman-Vergleich ist in der Tat ... seltsam. Aber auch aufschlussreich für das Denken des Rezensenten (das ich mal stellvertretend für "diesen Schlag Leser aus dem SF-Fandom" nehme).
AntwortenLöschenAber sieh's mal so: Immerhin bist du nun schon mal auf einem Niveau angelangt, dem so mancher aktuelle Bestsellerautor entstammt. Ist doch aus was ;-)
Sorry, wenn der Vergleich Dich nervt, das war in keinster Weise beabsichtigt. Was ich damit ausdrücken wollte, ist (in etwa) folgendes : Der Roman ist gut, hat mir echt gefallen, doch relativ zu etwa der Moorcockschen Düsternis fehlt noch etwas. Der Sardev, den Du beschreibst, bleibt plakativ, man dringt zwar als Leser emotional oberflächlich in ihn ein, aber versteht in nicht in der Tiefe, in der man (ich) beispielsweise Elric oder Corum empfunden hat. Man bleibt als Leser sozusagen immer an der Oberfläche. Das meinte ich mit "Level eines Heftromans", das war in keinster Art und Weise eine irgendwie geartete Anspielung.
AntwortenLöschenNa gut, mit Moorcock möchte ich mich selbst nicht vergleichen: Der hat als junger Mann ohne Ende Fantasy-Schundromane geschrieben (nach eigenem Bekunden), um seine Arbeit für die New-Wave-SF zu finanzieren, die ihm mehr Spaß machte. Harhar.
AntwortenLöschenErnsthaft: Moorcock finde ich immer noch stark, auch und gerade manche seiner Fantasy-Werke, aber damit will ich mich dann auch nicht ernsthaft vergleichen.
Naja, aber "Sardev" steht schon in der Tradition von Corum oder Kane. Das sind jedenfalls die beiden Namen, an die ich mich sofort erinnert fühlte, als ich Deinen Roman las. Gerade das deprimierende Feeling, das Du erzeugst, erinnert mich sehr an diese Romane. Zusammen mit der "War is Hell"-Aussage bist Du inhaltlich durchaus in dieser Liga. Nur das letzte Quentchen fehlt da noch, wie gesagt, es ging nicht genug in die Tiefe.
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