19 Juli 2010

Phantastisch! Nummer 39


Es ist das beste Magazin, das derzeit im deutschsprachigen Raum sowohl Science Fiction als auch Fantasy in professioneller Weise beackert und sich schwerpunktmäßig auf die Literatur konzentriert: die Zeitschrift »phantastisch!« aus dem Verlag Achim Havemann. Zuletzt las ich die Ausgabe 39, die wieder einmal 68 Seiten im A4-Format stark war und ein Vierfarbcover aufwies.

Lesenswert sind diesmal die Interviews. Zwar ist mir das mit dem Fantasy-Autor Michael Peinkofer ein wenig zu oberflächlich, dafür macht das mit dem amerikanischen Schriftsteller Steven Savile durchaus neugierig auf seine Romane. Das ist ohnehin das, was ich an »phantastisch!« am besten finde: Die Artikel, Besprechungen und Interviews machen mich immer wieder auf neue Bücher aufmerksam, die ich sonst übersehen hätte.

»Wer wohnt eigentlich in Geisterhäusern?« ist ein Artikel, den ich nur überflog, weil mich das Thema »Geisterhäuser in Horror-Filmen« nicht sonderlich anspricht. Interessanter dann ein Artikel über Voltaire, der als Klassiker der Literaturgeschichte anerkannt ist, selbst aber auch phantastische Literatur verfasste.

Als Leser erfahre ich einiges über den Comic »Samurai«, über die Hörbuch-Umsetzung von Scheibenwelt-Romanen oder den amerikanischen Autor Avram Davidson. Ein Sammelsurium lesenswerter Artikel also, meist ordentlich geschrieben und mit vielen Informationen versehen. Sehr schön!

Albern finde ich höchstens die Abgrenzungsbemühungen mancher Mitarbeiter. Wenn Horst Illmer, dessen Sachkenntnis unbestritten ist, von »Heftchen« spricht, wird zu deutlich, wie peinlich es ihm ist, dass es »so etwas gibt« und um wieviel wohler er sich in Gegenwart gebundener Bücher fühlt. Ich find's allerdings gut, dass er Romane von Literaten wie Thomas Pynchon vorstellt und diese großzügig in den Science-Fiction-Kanon einordnet.

»phantastisch!« gibt's bei diversen Science-Fiction-Versendern oder in manchen Fachgeschäften. Wer sich für Science Fiction und Fantasy interessiert, sollte sich ein Abonnement besorgen – idealerweise über die Homepage – und damit eine gute Zeitschrift unterstützen.

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