30 April 2010

Revolutions-Lyrik mit 18

Anfangs Oktober 1982 wurde Helmut Kohl durch ein konstruktives Misstrauensvotum zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr mich dieses Ereignis schockierte und ärgerte. Als leicht politisierter Schüler hasste ich Helmut Kohl noch mehr als andere Politiker.

Ich schrieb zu der Zeit ein »Gedicht« nach dem anderen, die meisten davon in einem Stil, der eindeutig von Charles Bukowski und anderen amerikanischen Autoren beeinflusst war. Die Texte waren schroff und großmäulig, handwerklich meist grottenschlecht und von großem Sendungseifer erfüllt.

Und so schrieb ich eben auch einen Text unter dem Titel »No future?«, den ich in diesem Blog zitiere. Wer ihn lesen mag, gucke in den Kommentaren nach ... Fast dreißig Jahre danach kann ich mich gut an die Zeit entsinnen und mir vorstellen, wie ich mich anno 1982 fühlte – die Textzeilen passen somit gut zu der damaligen Zeit.

1 Kommentar:

  1. Klaus N. Frick:

    No future?

    Jemand hatte es an die Wand gesprüht,
    mit einer jener übel-üblichen Sprühdosen,
    wie sie oft gebraucht werden,
    direkt neben der gähnend aufgerissenen Fresse
    einer zerfetzten amerikanischen Flagge
    über den zerschlagenen Scheiben einer Bank.
    Und die Knüppel des Staates
    dekorierten die Flagge
    mit Blut.


    (Verfasst am 14. Oktober 1982; nie veröffentlicht)

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