Gegen Ende meiner Schulzeit entdeckte ich die Dadaisten für mich. Völlig verblüfft las ich über Autoren und Bildende Künstler, die ausgerechnet in der Zeit des Ersten Weltkriegs eine Kunst entwickelten, die häufig nichts anderes war als blühender Blödsinn.
Ich war völlig begeistert. Und selbstverständlich versuchte ich, Dadaismus ebenso nachzuahmen und mir anzueignen, wie ich zu der Zeit alles andere ausprobierte. Und so schrieb ich am 17. August 1984 das Gedicht »Neue Paras«, das nie veröffentlicht wurde und das ich erst im April 2010 wieder in der Hand hielt.
Bei vielen Sätzen kann ich mich nicht mehr erinnern, was sie sollen oder bedeuten. Das »komplette Eruieren« ist eine Anspielung auf das klugscheißerische Reden mancher Mitschüler, und »siech« statt »sich« zu sagen, war damals ein eher schlichter Witz einiger Freunde und mir.
Alles in allem ein kryptischer Text, bei dem ich mir sicher bin, dass es zwar sehr schwachsinnig klingt, ich mir damals aber sehr wohl etwas dabei gedacht habe – und wenn's nur mein Versuch war, mich über anspruchsvolle Lyrik lustig zu machen. (Wer sich auf das Ding einlassen möge, muss im Kommentar nachgucken ...)
Neue Paras
AntwortenLöschenSchaschlik für Kaltblütler
& Literatur von Hack-Steaks
& komplettes Eruieren
Verzettelt siech
Unter gerötteten Wangen
Das Matterhorn läßt grüßen
Dreimal hintereinander
Und Dir nen Abschiezkuss
Fällte der sagende Apfel
Ja, das klingt schwer nach Anfang 80er :-)
AntwortenLöschenHaben wir da nicht auch auf irgendeinem der Coloniacons mal "mein" Rapunzelgedicht zum Besten gegeben?
Jedenfalls habt ihr es mal in Sagittarius abgedruckt, meine ich mich zu erinnern.
Was machen die heutigen Jugendlichen eigentlich so an literarischem Unsinn?
Also absichtlich, meine ich :-)
M'illumino d'immenso!
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