Erinnerung an den Dubai-Trip im November 2009
Jahrelang wurde man buchstäblich mit Meldungen zu Dubai bombardiert. Die Scheichs würden die Wüste in einen Garten Eden verwandeln, sie würden schöne Inseln aufschütten, die wunderbar seien, und sie würden die größten Türme der Welt bauen. Die schicke neue Welt des Kapitalismus am Persischen Golf.
Dass die ganze Herrlichkeit in Dubai ganz schön aufgebläht ist, konnte man sich im voraus schon denken: Irgendjemand muss in diesen Türmen ja schließlich auch leben und arbeiten - wenn die Dinger allein stehen, bringen sie eher wenig. Trotzdem hielten die Jubelmeldungen recht lange an.
Im November 2009 kam ich selbst auf die Palmeninsel. Zwar sind dreik dieser Gebilde geplant, aber fertig geworden ist bis dato nur die Palm Jumeirah, eine künstlich aufgeschüttete Insel, die aus der Luft wie eine gigantische Palmenkrone aussieht. Ein bombastischer Anblick.
Fährt man mit dem Auto auf die künstliche Insel, relativiert sich der Eindruck. Rechts und links der breiten Hauptstraße, die in piekfeinem Zustand ist, erheben sich wuchtige Gebäude, die teilweise unbewohnt wirken. Die schmalen Privatstrände entlang der Häuser fand ich nicht so ansprechend.
Und was besonders auffallend war: Sah man von einigen Arbeitern und Gärtnern ab sowie von den Autos auf der Straße, war kein Mensch unterwegs. Die Insel lag still und tot in grellem Sonnenlicht. Einige bonzig wirkende Hotels durchbrachen die Skyline der modernen Wohnblocks; normale Kneipen oder Restaurants existierten natürlich keine.
Mag ja sein, dass da viele Millionäre wohnen möchten, dachte ich irgendwann. Aber viel Spaß werden die hier nicht haben. Und mittlerweile ist eben ein großer Teil des Spaßes auch wirklich vorbei, weil schlicht und ergreifend das Geld fehlt.
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