Neblig und kalt war's, als ich mit dem Rad losfuhr; Samstag abend, 31. Oktober 2009, und haufenweise Halloween-Deppen unterwegs. Zuerst über die Brücke über die Bahn, dann durch die stockfinstere Grünanlage (ich sah keine zwei Meter weit), dann über die endlos erscheinende Fußgängerbrücke, die die vierspurige Bundesstraße überquert, und ich stand im Hof des »Crazy Kong«.
Ich halte das »Crazy Kong« für eine sehr gute Einrichtung; daß ich dort eher selten aufschlage, liegt an der merkwürdigen Art und Weise der Veranstalter, für ihre Konzerte so gut wie keine Werbung zu machen. Vom Samstag-Konzert hatte ich auch nur von den Bands erfahren. Kein Wunder, daß sich im schönen Konzertraum, der locker 150 bis 200 Leute fassen dürfte, gerade mal fünfzig Besucher aufhielten.
Nach einiger Wartezeit, die mit viel Gerede und dem einen oder anderen Bier verbracht wurde, spielten auch schon Bone Idles, die aktuelle Hardcore-Hoffnung aus Karlsruhe: mittelschneller und ziemlich geil gespielter Hardcore-Punk in der Tradition der späten 80er Jahre, kein Metal und kein Emo. Am Gesang Gunnar, der in den 80er und frühen 90er Jahren mit Kafka Proses und So Much Hate schon Maßstäbe für knalligen Sound und großartige Konzerte gesetzt hatte.
Es war das zweite Konzert der Band, das Repertoire ist noch nicht so groß - aber ich war sehr davon angetan. Saugut! Das Publikum johlte und applaudierte eifrig, und nach einem viel zu kurzen Auftritt war's schon wieder rum.
Danach Tomen, die ihren Sound als »Doom« bezeichnen. So klang es auch: schleppender, langsamer Sound, tief und düster gespielt, mit einem Sänger, der ein bißchen zu brav klang. In den besten Momenten klang die Band fast wie Gore (auch so eine Band aus den 80er Jahren), aber recht schnell wurde es mir zu langweilig.
Man kann an einem Samstag abend ja auch nicht alles haben. (Und im Nachhinein war ich eh froh, daß ich mit dem Rad wieder gut nach Hause kam ...)
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