Es war ein Kurz-Trip nach Stuttgart, und eigentlich ging es unter anderem mal darum, alte Bekannte wiederzutreffen. Und natürlich bot es sich an, gleich zu Beginn den aktuellen Emmerich-Streifen »2012« zu gucken. Vorab-Verrisse hatte ich schon genug gelesen, so daß ich einigermaßen interessiert war.
Seien wir ehrlich: Selten habe ich die Geschichte eines Weltuntergangs so eindrucksvoll erlebt wie in diesem Streifen. Die völlige Zerstörung von Los Angeles, der Untergang von Las Vegas, die Explosion des Yellowstone Nationalparks, das Zertrümmern des Weißen Hauses und des Peterdoms – das war alles unglaublich gut in Szene gesetzt. Hammer!, was da für Bilder erzeugt werden.
Auch der Anfang der emotionalen Verwicklungen war stark: der Vater, der Science-Fiction-Romane schreibt und mit seinen Kindern in Urlaub fahren möchte, der Geologe, der das Unheil spürt, der Verrückte in der Wildnis, der schon alles weiß und ahnt. Mir gefiel das alles sehr gut, da fieberte ich geradezu mit.
Gegen Ende nervten mich die emotionalen Verwicklungen, und das Happy-End ärgerte mich dann. Das scheint ein Problem mit allen Emmerich-Filmen sowie generell vielen Hollywood-Erfolgen zu sein. Fair gesagt: Die gefühlten ersten zwei Stunden des Filmes sind klasse, die letzte halbe Stunde kann man sich eigentlich schenken.
Noch ein Wort zur Handlungslogik sowie zur Physik, die dem Film zugrundeliegt: Das ist natürlich alles ebensolcher Humbug (»mutierende Neutrinos« ... aha!) wie die angebliche Maya-Prophezeihung. Aber wenn man das alles gut ignoriert, was ich gut konnte, bekommt man streckenweise richtig gelungene Kino-Unterhaltung.
Na ich hoffe doch, dass der Politiker, der alle Warnungen in den Wind schlägt, weil ihm gerade eine Wiederwahl bevor steht auch da war, sonst fehlt da nämlich was, woll.
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