Ich gehöre nicht zu den Lesern, die nach den Büchern von Literaturnobelpreisträgern schauen und diese bevorzugt kaufen. Meine Erfahrung ist ja doch eher davon geprägt, daß ich vieles von dem preisgekrönten Zeugs einfach langweilig fand. Wenn also jetzt eine deutschsprachige Autorin den Nobelpreis für Literatur kassiert, bewegt mich das nicht gerade zu grenzenlosem Jubel.
Immerhin war mir Herta Müller ein Begriff, eher sogar unter positiven Vorzeichen. Ich kannte ihren Namen aus jahre- und jahrzehntelanger Lektüre von Fachzeitschriften im Politik- und Literatur-Umfeld. Von ihr selbst hatte ich bislang nie etwas gelesen.
Glaubte ich.
Das stimmt aber nicht. In der »taz« von heute (und auch in der Online-Ausgabe) war ein Text veröffentlicht, der 1987 schon einmal in der sogenannten Literaten-»taz« publiziert worden war. Und an diese Zeitungsausgabe erinnerte ich mich gut, wenngleich ich selbstverständlich alle Inhalte vergessen hatte.
Der Herta-Müller-Text ist für meine Begriffe rein stilistisch keine große Literatur. Die unterkühlte Sprache in Verbindung mit den unglaublichen Schilderungen hat mich allerdings fast umgeblasen. Lesenswert, absolut lesenswert - wenngleich keine »leichte« Unterhaltung.
Vielleicht sollte ich mich nach meinem gescheiterten Versuch, mich an das Werk Elfriede Jelineks heranzutasten. doch noch einmal mit einer deutschsprachigen Literaturnobelpreisträgerin versuchen.
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