Eine Woche lang habe ich keine aktuellen Texte in diesem Blog veröffentlicht. Mir war nicht danach. Seit ich am Montag, 17. August 2009, die Nachricht vom Tode Robert Feldhoffs erhielt, war ich wie erschlagen.
Ich schaffte es immerhin, im Verlauf der Woche einen Nachruf zu schreiben, und ich bekam die nötigsten Arbeiten auf die Reihe - ansonsten war ich aber häufig wie betäubt und ging durchs Büro und durchs Privatleben, als hätte man mir zwei Zentner auf den Rücken gepackt. Keine schöne Woche.
Das Organisatorische hält einen am Laufen. Ich mußte mich um aktuelle Romane kümmern (auch wenn ich da nicht sonderlich erfolgreich war), ließ aber alle darüber hinaus gehenden Termine platzen. Und ich mußte am Freitag auf die Trauerfeier fahren, die bislang unangenehmste Dienstreise in diesem Jahr.
Immerhin hatte die Woche einen Abschluss, der zwar nicht zum bisherigen Verlauf paßte, der aber wirklich schön war: Hermann Ritter heiratete, und ich war Trauzeuge. So verbrachte ich einen gelungenen Samstag und einen schönen Sommer-Sonntag in der Nähe von Darmstadt.
Anfangs hatte ich geglaubt, den Widerspruch nicht aushalten zu können: einerseits Trauer, andererseits Freude. Ich ertappte mich während der Hochzeitsparty (die sehr viel Spaß machte; man stelle sich bitte Männer in Ritterrüstungen vor, die Fußball spielen ...) immer wieder an Anfällen von Traurigkeit, um fünf Minuten später schallend zu lachen.
Eine seltsame Woche, eine streckenweise sehr graue Woche. Um Robert Feldhoff werde ich noch lange trauern, meinem alten Freund Hermann Ritter wünsche ich alles Beste. Das Leben ist weder fair noch einfach.
... und doch zeigt es sich immer wieder von seiner versöhnlichen Seite. Als ob es uns durch die Traurigkeit auf das Lebenswerte hinstoßen möchte.
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