06 August 2009

Texte aus den Jahren 1869 bis 1910


Kurd Laßwitz gilt als einer der Begründer der Science Fiction, sicher aber hat der Mann in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg viel dazu beigetragen, daß sich so etwas wie eine eigenständige phantastische Literatur im deutschsprachigen Raum entwickelt hat. Mit Ausnahme seines Romans »Zwischen zwei Planeten« kannte ich bis vor einigen Jahren nichts von ihm.

Das ändert sich peu à peu: Ich bin Abonnent der sehr verdienstvollen Hardcover-Ausgaben, die im Verlag Dieter von Reeken erscheint und das Gesamtwerk des Schriftstellers zusammenfasst. Mittlerweile liegt allerdings ein Packen ungelesener Bücher zu Hause, und ich gebe mir redlich Mühe, immer mal wieder darin zu stöbern.

Durch habe ich jetzt »Gedichte und Erzählungen«, ein Sammelband, der Texte aus den Jahren 1869 bis 1910 zusammenfasst und ein breites Spektrum an Texten bietet. Auch wenn ich manches davon langweilig, antiquiert oder einfach unverständlich fand, hat's mir doch Spaß bereitet, mich durch den »alten Kram« zu lesen .

Mir persönlich haben die letzten Geschichten am besten gefallen; bei ihnen handelt es sich um eine Art Science Fiction, wo es um intelligente Pflanzen und derartiges geht. Der Mars spielt ebenfalls eine Rolle, wenngleich eher in einer romantischen Ansicht und nicht wissenschaftlich korrekt.

Um saubere Wissenschaft geht es in anderen Texten. Laßwitz variiert Themen wie den Magnetismus und die Weltausstellung in Chicago, vermengt dies mit Liebesgeschichten oder Konflikten zwischen Jung und Alt. In solchen Texten wird der Klassiker-Autor auch für heutige Zeiten lesbar.

Panne sind nach heutigen Begriffen manche der humoristischen Erzählungen oder der lustig gemeinten Gedichte. Als teilweise sehr schön empfinde ich einige Gedichte, etwa der Liebesgedichte; andere Texte sind nur aus Gründen der Gesamtheit noch sinnvoll.

Alles in allem ist das Buch durchaus lesenswert, allerdings wirklich nur für Leute, die gern mehr über den Klassiker wissen wollen. Ich bin sicher, daß es für die Literaturwissenschaft mal interessant wäre, sich mit dem Autor zu beschäftigen, aber das ist ja nun wirklich nicht mein Thema.

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