Der Stammtisch-Bote ist ein Science-Fiction-Fanzine, bei dem ich nicht ganz sicher bin, ob ich's wirklich als Club-Heft oder eben doch als Egozine mit freien Mitarbeitern bezeichnen soll. Herausgeber ist Horst-Peter Schwagenscheid, im allgemeinen nur als »Hope« bezeichnet, der schon Fanzines gemacht hat, als meine Eltern noch kinderlos waren und mit dem Moped in Urlaub fuhren. Sein Heft bezeichnet er als »Nachrichtenblatt des SF-Stammtisches Jim Parker«, aber mich beschleicht immer wieder die Ahnung, daß er in Wirklichkeit diesen Stammtisch allein bestreitet.
Ist ja auch egal; das Heft ist meist lesenswert, vermengt es doch den Blick in eine erfolgreich verklärte Vergangenheit mit einem Blick auf die heutige Zeit. Das zeigt die mir vorliegende Ausgabe 18 in besonderem Maße.
Da gibt's beispielsweise die Kurzgeschichte »Meine Gespensternacht« zu lesen, verfaßt von einer gewissen Inge Ranz. Das ist natürlich ein Pseudonym, das nicht so richtig gelüftet wird; gehe ich nach den Hinweisen im Vorwort, handelt es sich um einen Text des Alt-Fans Wolfgang Thadewald. Und Herren in diesem Alter dürfen gern in einem altertümlichen Stil schreiben.
Ein anderer »alter Herr« ist Heinz Zwack. Unter seinem Pseudonym »Heinz Nagel« hat der Mann zahlreiche SF- und Fantasy-Romane übersetzt, und das schon seit den fünfziger Jahren. Seinen Artikel über die Frühzeit der SF und seine Anfänge als Übersetzer habe ich mit großem Interesse gelesen, das ist gewissermaßen »oral history«, und solche Schätze sollten noch mehr gehoben werden. Allein dafür lohnt sich schon die Lektüre des gesamten Fanzines.
Die Auflage ist gering, gerade mal hundert Exemplare, und legal zu kaufen gibt es das nicht. Man kann's gegen eigene Fanzines tauschen oder höflich bei Hope nachhaken. Die Mail-Adresse setze ich ins Kommentar-Feld.
Hopes Adresse ist:
AntwortenLöschenschwagi.mh-at-t-online.de