Kolonnen von Polizeifahrzeuge auf den Autobahnen, mittlere Panik bei den Kolleginnen und Kollegen, die in Baden-Baden und Umgebung wohnen: Der NATO-Gipfel steht bevor, und zwischen Freiburg und Karlsruhe herrscht bereits jetzt ein mittleres Chaos. Ein Landstrich steckt im Belagerungszustand.
Die Autobahn wird gesperrt, Landes- und Bundesstraßen sowieso, und niemand weiß, wie es mit der Bahn aussieht. Am Freitag haben sicherheitshalber alle Kolleginnen und Kollegen frei genommen, die in den »gefährlichen« Gebieten wohnen: Man kann aus Bühl oder sonstwo sicher noch morgens zur Arbeit nach Rastatt kommen; niemand aber kann garantieren, wann und wie die Heimfahrt funktioniert.
Man könnte meinen, die Welt stünde kopf. Zumindest im Großraum Mittel- bis Südbaden, um den es derzeit geht. Unabhängig voneinander haben zwei verschiedene Menschen vorgeschlagen, künftig sollten die Politiker ihre Treffen doch auf einer Bohrinsel im Nordatlantik abhalten.
Ich gehe weder zu den Demonstrationen, bei denen absurderweise sogar das Tragen von Kapuzenpullovern verboten worden ist, noch bleibe ich in der Region. Am Freitag wird noch gearbeitet, am Samstag fahre ich in die entgegengesetzte Richtung: In Solingen ist das OX-Festival, in dessen Rahmen ich eine Lesung halte. (Meinetwegen darf man mich jetzt mal wieder als »unpolitischen Oi!-Punk« beschimpfen; das zumindest habe ich schon lange nicht mehr gehört.)
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