Ein Brunnen plätschert, Wasser läuft in einen künstlichen Teich. Kleine Sitzgelegenheiten zwischen Grünpflanzen, darüber träufelt irgendwelche Musik: Auf Kitsch verstehen sich die Berliner tatsächlich auch.
Das »Café Tiffanys« ist im Europa-Center, quasi im Zentrum des alten Westberlin; in den 80er Jahren ließ ich mich von Menschen, die man damals noch ungestraft mit Verstümmelungen ihrer Nachnamen anreden durfte, hier in Läden wie das »Linientreu« schleppen.
Das Europa-Center ist ohnehin gewöhnungsbedürftig: viel Beton, viel Glas, viele Menschen, die durch die Gänge hasten, eine Ladenmischung aus Ramsch und »halbwegs okay«. Man merkt, daß die Zeit über dieses Laden-Zentrum hinweggezogen ist und die 80er Jahre auch im Westen Berlins schon lange vorüber sind.
Es gibt Eis und Kuchen, und ich bin hungrig, also setze ich mich an einen runden Tisch. Das Personal ist zackig, ich werde gleich bedient, und niemand stört sich daran, daß ich erst einmal mit dem Notebook ein wenig arbeite. Kaffee und Apfelschorle kommen; beides völlig okay. Später gibt's noch einen Salat, der nicht Weltklasse ist – aber was ist das schon in Berlin? –, der sich aber gut essen läßt.
Rings um mich sind viele Rentner, sowohl Einheimische als auch Touristen, die man am süddeutschen Dialekt erkennt. Kein Wunder, es ist Hauptarbeitszeit, da treiben sich wenige junge Menschen ausgerechnet in diesem Café herum. Die Musik nervt irgendwann, das Plätschern des Wassers lullt ein; schnell tippe ich meine Notizen in den Computer.
Ich esse, ich trinke, ich bezahle, ich gehe. Mein Magen ist gefüllt, meine Laune gut. Als Stammlokal würde ich das »Tiffanys« nicht empfehlen.
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