Am Samstag abend, 12. Juli 2008, habe ich endlich Karlsruhes jüngste Punkrock-Band gesehen: Es handelt sich um zwei vielleicht 16 Jahre alte Mädchen, die ihre Band schlicht Biestig nennen und mit schrabbeligem Sound, klaren Ansagen und rotzig-eindeutigen Texten zu überzeugen wußte.
Die zwei Mädchen standen auf der Bühne beim »Mikado« in der Nordstadt, wo diese soziokulturelle Einrichtung ihr fünfjähriges Jubiläum feierte. Es war zwar auch nicht gerade die punkigste Kulisse, denn vor der Bühne standen Bierbände und Biertische, auf denen zur Hälfte Kinder und zur anderen Hälfte Menschen beiderlei Geschlechts jenseits der vierzig Jahre saßen. (Aus dem Grund habe ich mir danach auch Bambix nicht angeguckt; die gucke ich mir lieber mal wieder in einem schmuddeligen Konzertraum an.)
Trotzdem fand ich Biestig klasse: Die beiden wirkten authentisch, die Stücke holperten zwar gelegentlich, gefielen mir aber trotzdem gut. Was für ein himmelweiter Unterschied zur gleichaltrigen Pop-Sängerin, die ich wenige Stunden zuvor auf dem Stephansplatz gesehen hatte! Und der Beweis, daß es im Jahr 2008 immer noch »jungen« Punkrock gibt.
Wie es sich gehört, hat die Band auch eine Myspace-Seite, wo sich zwei Stücke anhören lassen. Die CD, die es bereits gibt, wollte ich mir kaufen - aber sie war bereits vergriffen. Arrrrgl, da will ich einmal von meinem »Vinyl-only«-Grundsatz abweichen, und dann das. Na ja, da wird sich garantiert mal wieder eine Gelegenheit bieten.
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