Heute gab ich mir zum ersten Mal einen Blick auf das Berliner Regierungs- und Innenstadt-Viertel; so richtig, meine ich. Als ich anno 1984 erstmals in Ostberlin war und an der Friedrichstraße umstieg, sah alles ganz anders aus ... und als ich etwa 1991 mit einem von Herrn Böhmert geliehenen Fahrrad zwischen Brandenburger Tor und Tiergarten unterwegs war, durch kilometergroße Schlammflächen, da sah alles erst recht anders aus.
Heute hatte ich Zeit. Mein Termin auf Höhe der Museumsinsel war vorüber, und ich hatte noch zwei Stunden, bis mein Zug fuhr. Also bummelte ich: Zum ersten Mal guckte ich mir die Museen und Theater in der Gegend an. Von außen, versteht sich - ich bin schließlich doch eher ein Kulturbanause.
Und ich bummelte an der Spree entlang, von der Friedrichstraße aus. Nach der imperial-preußischen Pracht der Museumsinsel dann die bundesrepublikanische Pracht des neuen Regierungsviertels. Schon beeindruckend, wie sich die neue Großmacht (oder Mittelmacht oder was auch immer)Deutschland hier präsentiert: Betonbunker, Glasfassaden, als Krönung der neue Hauptbahnhof.
Ein riesiger Gegensatz zu diversen Straßenbereichen in Kreuzberg oder auch im Prenzlauer Berg, wo ich am Vortag und in der Nacht von Freitag auf Samstag unterwegs war. Das sah aus wie das »alte« Berlin.
Das »neue« Berlin erinnerte an die neuen Viertel in Paris: großkotzig und prächtig und modern. Wahrscheinlich »g'hört des so«, wie man in Schwaben sagt.
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