Das Kongresszentrum in Pforzheim ist ein Musterbeispiel für grausige Architektur. Aber damit steht das Gebäude stellvertretend für die Innenstadt der Schmuck-Metropole, die nach der völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg in einem fürchterlich häßlichen Stil wieder errichtet wurde. Am Abend des Mittwoch, 23. April 2008, war uns das egal: Wir wollten ja schließlich lachen.
Und das konnten wir – bis die Bauchmuskulatur schmerzte. Auf der Bühne stand und tobte Urban Priol. Der »Franke mit hessischem Migrationshintergrund« brachte eine über zwei Stunden gehende furiose Mischung aus gnadenlosem Kabarett voll Polit-Witz und haarsträubender Comedy.
Am liebsten prügelte er auf Angela Merkel, seine »Platitüdenmamsell«, ein, die er mit Schwester Ratched aus »Einer flog über das Kuckucksnest« vergleicht. Aber auch andere Politiker wie »der Dicke« oder Guido Westerwelle bekamen ausgiebigst ihr Fett weg. Großartig – ich war kurz davor, in die Hose zu machen.
Das Schlimmste bei so einem politischen Kabarett ist ja trotz alledem: Die Bande, die uns regiert, ist ja noch schlimmer als jedes Kabarett; was denen in Berlin und Stuttgart und sonstwo einfällt, kann von keinem Witzigmenschen auf irgendeiner Bühne übertroffen werden.
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