10 April 2008

Interview in der SOL-Ausgabe 50

Das Heft ist noch gar nicht erschienen, aber ich habe es erfreulicherweise schon vorliegen: Die Rede ist von der SOL-Ausgabe, dem Jubelheft des Magazins der PERRY RHODAN-FanZentrale. Erfreulicherweise gibt es in diesem Heft ein umfangreiches Interview mit mir.

Das Interview ist sage und schreibe sieben Seiten lang und wurde von Roman Schleifer aus Wien geführt. Der Titel gefällt mir gut, denn er faßt das Interview passend zusammen: »Das Interessanteste an meinem Beruf ist die Mischung.«

Inhaltlich geht es natürlich in erster Linie um PERRY RHODAN und meine Rolle als Chefredakteur bei der größten SF-Serie der Welt. Roman Schleifer versucht mit verschiedenen Tricks, diverse Andeutungen aus mir herauszukitzeln, beißt aber auf Granit. Immerhin plaudere ich genügend Hintergründe aus, von denen ich denke, daß sie den einen oder anderen doch interessieren könnte.

Komplett kann ich dieses Interview hier nicht dokumentieren; so viel Text liest kein Mensch in einem Blog. Im Kommentar bringe ich aber einige Absätze als Auszüge; sie stammen eher aus dem hinteren Teil des Interviews.

1 Kommentar:

  1. SOL: Als 12jähriger hast du den Autorenpreis der Volksbank Freudenstadt ergattert. Haben wir eine Chance, diese Story jemals zu lesen?

    KNF: Leider nein ... Ich habe davon selbst keine Kopie mehr, weil ich damals klugerweise nur das Original eingereicht hatte. Aber es ging um den Winter und um einen Tag ohne Elektrizität. Mehr weiß ich leider nicht mehr.

    SOL: In der Mystery Press aus dem Jahre 2006 erklärst du, dass der Autor eines Heftromans eine Figur ganz im Gegensatz zu einem Buch mit wenigen Sätzen charakterisieren muss. Was sind für dich die wichtigsten Merkmale zur Figurencharakterisierung?

    KNF: Nicht nur die Äußerlichkeiten: Ich will nicht nur wissen, welche Haar- und Augenfarbe die Figur hat und wie groß sie ist. Der Autor sollte dem Leser auch vermitteln, wie die Figur denkt und fühlt – und zwar, indem er sie in Wort und Tat vorstellt. Ich hätte es gern, dass nicht im Roman steht »Person X war nervös«, sondern eher »Person X zwirbelte an seinem langen Haarzopf herum, seine Finger tanzten geradezu über die einzelnen Flechten« oder so was, damit der Leser selbst erkennt, was los ist.

    Was im übrigen heute auch ein klarer Unterschied zu früher ist. In früheren Zeiten musste im Heftroman alles im klar beschrieben werden, das war eine Aufforderung an die Autoren. Helden mussten komplett positiv sein, Bösewichte komplett negativ; »Graufiguren« waren sogar verboten. Und natürlich mussten immer Verb-Adjektiv-Dopplungen sein, die ich grausig finde: Also »laut schreien« oder »leise flüstern«.

    Schon lange dürfen wir bei PERRY RHODAN viel mehr: Charaktere dürfen »grau« sein, sie müssen nicht einheitlich sein wie im normalen Heftroman üblich. Man kann »Gute« zu »Bösen« werden lassen und andersrum; in den 60er Jahren war das noch komplett verboten.

    SOL: Aus deinen Urlauben der letzten Jahren ist das Buch »Das Tier von Garoua - Abenteuer Alltag in Afrika« entstanden. Erzähl uns etwas darüber …

    KNF: 1987/88 unternahm ich eine erste lange Afrika-Reise: fast drei Monate mit einem Bus, den wir im Niger verkauften, dann weiter mit einem alten LKW, mit dem Fahrrad und Buschtaxis über Burkina Faso und Togo bis an die Atlantik-Küste, wo ich eine Zeitlang in einem Dorf wohnte. Seither war ich immer mal wieder in afrikanischen Ländern, habe sie bereist und habe so viele interessante Erfahrungen gesammelt.

    Aus diesen Erfahrungen entstanden immer wieder Kurzgeschichten und Erzählungen, die teilweise in obskuren kleinauflagigen Zeitschriften erschienen sind. Für das Buch, das im Dryas-Verlag erschienen ist, wurden einige dieser Geschichten genommen und noch mal gründlich neu bearbeitet; dazu kamen weitere Geschichten exklusiv für das Buch sowie viele Fotos. Insgesamt ist so eine hoffentlich spannende und unterhaltsame Zusammenstellung aus erzählenden Texten und informativen Einschüben entstanden, die den Lesern einen – so hätte ich es gern! – guten Einblick in einen Kontinent gibt, den man hierzulande oft sehr negativ wahrnimmt.

    Ich bin einigermaßen stolz auf das Buch, auch und gerade deshalb, weil es eben nichts mit PERRY RHODAN zu tun hat und bewusst meine »andere Seite« zeigt. Es beanspruchte im Jahr 2007 einen großen Teil meiner Freizeit, und ich war sehr froh, als ich die Arbeit kurz vor der Buchmesse abschließen konnte und es dann in Frankfurt präsentieren durfte. Bisherige Kritiken waren auch eher positiv, bisherige Lesungen kamen ganz gut an.

    SOL: Es gibt die Möglichkeit, in einem russischen Flugzeug die Schwerelosigkeit zu erleben. Reizt dich so etwas?

    KNF: Ja, das würde ich gern einmal erleben. Das stelle ich mir sehr spannend vor!

    SOL: Welche Frage sollte dir niemals in einem Interview gestellt werden?

    KNF: Gibt da so einige: die nach dem Lebensmotto beispielsweise, oder was mich zum Lachen oder Grübeln bringt oder was mich in meinem Leben geprägt hat. Das ist mir alles zu privat.

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