Selten so bonzös einquartiert gewesen: Ich residiere seit drei Stunden und bis morgen etwa um zehn Uhr im Grand Hotel in Heiligendamm. Genau, das Hotel, in dem der G8-Gipfel im letzten Sommer veranstaltet wurde. Ein seltenes Gefühl.
Ich bin dienstlich hier, sprich, die Firma zahlt es. Wahrscheinlich könnte ich mir die prunkvollen Hotelzimmer auch beim besten Willen nicht leisten.
Die Ostsee plätschert reizvoll gegen den Strand, und der Zaun ums Hotel sieht völlig normal aus. Zwischen klassisch-weißen Mauern gehe ich mit Kollegen spazieren, mit Anzug und Krawatte, wie es sich gehört, und habe das Gefühl, an geschichtlich-wichtigem Ort zu sein.
Manchmal habe ich schon ein schizophrenes Leben, denke ich in solchen Augenblicken.
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