Seit Jahren schreit es einem aus allen möglichen Publikationen entgegen: »Du mußt Dan Brown lesen! Dan Brown ist ein Spitzen-Autor! Du wirst seine Bestseller verschlingen!«
Und in all den Jahren habe ich den Boom erfolgreich ignoriert. Vielleicht deshalb, weil alle Leute, auf deren Urteil ich wirklich etwas gebe, mir sagte, daß ich den Kram lieber nicht anfassen sollte.
»Der schreibt auf stinknormalem Heftroman-Niveau«, erläuterte mir beispielsweise ein durchaus bekannter deutscher Schriftsteller. »Da schreiben deine Leute teilweise besser.«
Aber jetzt schnappte ich mir doch »Diabolus«, den ersten Dan-Brown-Roman. Die Inhaltsbeschreibung verkneife ich mir, die kann sich jeder ausm Internet und von einer Wikipedia-Seite saugen.
Und ich gestehe: Das Ding war sauspannend, ich las in einem Tempo, das mich selbst faszinierte. Gelangweilt habe ich mich während dieser Zeit nicht.
Klar war der Roman stilistisch eher schlicht, und die Figuren handelten nach schablonenartigen Charakterisierungen; natürlich sprang der Autor in amateurhafter Manier durch die Perspektiven, und es paßte manches gar nicht zusammen – aber es war spannend und las sich buchstäblich in einem Rutsch durch.
Das alles störte mich nicht, und normalerweise rege ich mich über solche Fehler sogar öffentlich auf. Dan Browns Fähigkeit, seine Handlung rasch voranzutreiben, ließ mich darüber hinwegschauen. Das muß man erst mal hinkriegen.
Gelernt habe ich bei der Lektüre sicher einiges. Und das ist dann ja auch was wert.
faszinierend wie negativ du immer wieder über deinen eigenen Job urteilst ;) Davon abgesehen, vielleicht ist das einfach dein Niveau, dabei sei mal dahingestellt welches Niveau Heftromane haben, denn subjektiven Geschmack kann man ja schlecht messen.
AntwortenLöschenÄh: Wo steht hier was negatives über meinen Job? Manche Leute interpretieren immer das in Texte hinein, was sie darin finden wollen.
AntwortenLöschenAch Klaus, ist das nicht negativ in der Grundaussage?
AntwortenLöschenVielleicht deshalb, weil alle Leute, auf deren Urteil ich wirklich etwas gebe, mir sagte, daß ich den Kram lieber nicht anfassen sollte.
»Der schreibt auf stinknormalem Heftroman-Niveau«, erläuterte mir beispielsweise ein durchaus bekannter deutscher Schriftsteller. »Da schreiben deine Leute teilweise besser.«
Vieleicht nicht gerade was deinen Job ansich angeht, das stimmt, aber zu dem was du "vertreibst".
Hm. Das ist keine Aussage von mir, sondern eine Aussage, die ich zitiere. Mag ja sein, daß das negativ klingt - aber das habe ich doch nur zitiert.
AntwortenLöschenUnd es wird halt interpretiert. Du zitierst einen durchaus bekannter deutscher Schriftsteller wo ich halt reininterpretiere, dass du ihn schätzt, sonst würdest du ihn nicht zitieren, von daher!
AntwortenLöschenKlaus, mach deine Arbeit so weiter wie du es seit mehr als einem Jahrzehnt tust. Daran rühre ich nicht, aber denk mal, manchmal, drüber nach was du in deinem Bolg schreibst.