Neben dem PERRY RHODAN-Stand ist wie in den letzten Jahren auch der Stand des Archivs der Jugendkulturen. Dort sind ja »Chaos en France« sowie »Vielen Dank Peter Pank« erschienen. An diesem Stand gibt's auch den Hinweis darauf, welche Autoren anwesend sind, und die Kollegen dort nennen gnadenlos meinen Namen.
Was dazu führt, daß junge Menschen mit bunten Haaren zum PERRY RHODAN-Stand gehen, um sich von einem Herrn in Boss-Anzug Punkrock-Bücher signieren zu lassen. Finde ich schon wieder lustig, die allgemeine Irritation paßt.
Gestern zwei junge Leute aus Chemnitz oder eben mittlerweile Leipzig, mit denen ich mich ein wenig länger unterhielt. Die junge Frau fragte mich dann: »Kann man denn von solchen Büchern leben?«
Ich lachte und wies auf die Wand hinter ihr. »Ich lebe von diesen Büchern, die ich herausgebe. Die anderen, die ich schreibe, das ist quasi mein Hobby.«
Nach einigen Erläuterungen (sowie den unvermeidlichen Geschichten, die Leute, die mich schon länger kennen, wohl schon auswendig mitsprechen können) war dann alles klar. Sehr amüsantes Gespräch mal wieder.
Ich merkte erst hinter, daß ich gnadenlos das Rollenverständnis des Erwachsenen eingenommen hatten: Die beiden hatten mich, wenn sie mich direkt ansprachen, immer gesiezt. Ich hatte natürlich gnadenlos geduzt. Und nie daran gedacht, ihnen zu sagen, daß sie gefälligst zurückduzen sollten.
Früher hätte ich das nicht verpeilt. Und noch früher wäre niemand in dem Alter und mit dem Outfit auf die Idee gekommen, mich zu siezen.
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