Manchmal hat man in der Toilette seltsame Begegnungen. So ging es mir letzte Nacht. Da ich der Fahrer war, konnte ich nicht viel Bier konsumieren und blieb größtenteils nüchtern.
Irgendwann nach Mitternacht mußte ich dann doch pinkeln. Am Spiegel über dem Waschbecken des Klos hing ein Aufkleber. Neugierig starrte ich ihn an und brauchte eine Weile, bis ich es schnallte.
»Aids ist nicht das einzige Risiko«, stand da. Und dann wurde mir aufgrund einer Mail-Adresse endlich klar, daß ich Werbung für eine politische Gruppierung vor der Nase hatte.
Die Männer-Partei macht jetzt Werbung in Kneipen-Klos. Na super. Ich bekam schlagartig Mitleid mit den armen unterdrückten Männern, zu denen ich ja auch gehöre.
(Das Unterhaltsrecht enthält manchen Fallstrick, das glaube ich sofort. Aber ich halte den Unterton der Partei, in Deutschland würden Männer von Frauen und unfähigen Familienrichtern ausgebeutet, dann doch für ein wenig übertrieben.)
Vielleicht hätte ich es allerdings unterlassen sollen, mir den Aufkleber hinterher auf die Hemdbrust zu kleben ...
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