Gestern hielt ich die Telefon-Rechnung in der Hand. Es war die erste, bei der ich ein Minus vor der Summe sah: Man überweist uns also Geld zurück.
Und heute rief ich an. »Kein Anschluß unter dieser Nummer«, verkündet die freundliche Computerstimme, wenn ich 07441/83802 wähle. Diese Telefonnummer gibt es schlicht nicht mehr, sie ist abgestellt.
Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, wann wir zu Hause das Telefon bekamen. Es muß Mitte der 70er Jahre gewesen sein, eher 1977 als 1975. Es war ein Telefon mit Wählscheibe, und es hing im Flur an der Wand, zwischen der Küchen- und der Wohnzimmer-Tür. Wer da telefonierte, mußte davon ausgehen, daß jeder in der Familie im Zweifelsfall jedes Wort verstand ...
Mit Hilfe dieses Telefons tastete ich mich in den frühen 80er Jahren in die Außenwelt vor, hielt ich auch mal Kontakte zu Menschen in weiter entfernten Städten. Das Telefon bedeutete ein Stück weit auch Emanzipation. Wobei ich »heikle Gespräche« zu jener Zeit gern von der Telefonzelle aus führte - dann bekamen es Papa und Mama eben nicht mit.
Ich weiß nicht, wie viele Briefe ich in den 80er Jahren verschickte, auf denen diese Telefonnummer als offizielle Nummer galt. Solange ich zu Hause wohnte und von dort aus Fanzines publizierte, waren es auf jeden Fall sehr viele.
Und das ist jetzt endgültig vorüber. Die Telefonnummer acht-drei-acht-null-zwei ist nach über dreißig Jahren verstummt.
Das stimmt melancholisch und macht auch traurig. Das kann ich verstehen.
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