Eigentlich wollten wir nur einen Kaffee trinken, weil es in Basel so saukalt war. Aber dann stolperten wir an der Buchhandlung »Narrenschiff« vorbei, durch eine Passage hindurch, und wir sahen ein merkwürdiges Schaufenster, hinter dem wir Leute sahen, die um Tische saßen und sich am frühen Nachmittag schon Wein und Bier zu Gemüte führten. Ein Laden für uns - und nix wie hinein.
Die Einrichtung sah aus wie vom Sperrmüll oder aus einem Theater-Fundus: Fasnets-Masken an den Wänden, allerlei Glitter und Glimmer an der Decke; als Lampen dienten fürchterlich kitschige Trauben aus Kunststoff, aus denen heraus es schummerig leuchtete. Als Einrichtungsgegenstände gab es Sofas, runde Tische und einige Stühle, auf die ich mich nicht verlassen wollte - also ließ ich mich ins Sofa sinken.
Die Wirtin, die mit ihrem rotbehaarten Kopf und den schwarzen Klamotten aussah, als stünde sie schon seit Jahrzehnten hinter den Theken irgendwelcher Spelunken, erwies sich als nett. Die Musik war Jazz mit Frauengesang, der aus irgendwelchen Lautsprechern tröpfelte. Und das Publikum bestand größtenteils aus Leuten aus Basel, die einen entsprechenden Dialekt sprachen.
Nett, sehr nett. Der Kaffee schmeckte, den Wein probierte ich nicht, weil's noch früh am Tag war. Und die Gäste verwickelten uns bereitwillig in lustig-launige Unterhaltungen über Baseler und Karlsruher Kultur. (Falls es mich mal wieder an den Rümelinsplatz verschlägt, werde ich bestimmt wieder in der Schlugg-Stube einkehren.)
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