23 November 2007

Englische Sitten und Gebraeuche

Geht man an der Hauptstrasse von Torremolinos aus in Richtung Benalmadena, kommt man an einer Art englischer Kolonie vorbei: eine Ansammlung kleiner Restaurants, Buden, Bars und Clubs, die alle so aussehen, als haette man sie von London, Brighton, Manchester oder sonstwoher en bloc an die spanische Kueste versetzt.

Ich unternahm gestern abend einen Spaziergang, es war vielleicht elf Uhr, und ich passierte diese Ecke, allerdings auf der anderen Seite der Strasse. Von hier aus hatte ich einen guten Blick auf eine Kneipe, die "best fish & chips" versprach, eine Luege, die jeder Nicht-Englaender sofort durchschauen wird, weil es ja per Definition keine guten Fish & Chips geben kann.

Vor der offenstehenden Kneipentuer, durch die Licht auf die Strasse fiel, tummelten sich einige Leute. Neugierig blieb ich stehen. Ich sah: drei Schaulustige in der Kneipentuer, ein junger Mann auf dem Boden, zwei andere, die auf ihn eintraten. Immerhin nur mit Turnschuhen und nicht mit schweren Stiefeln. Einen Augenblick lang ueberlegte ich, ueber die Strasse zu rennen und ihm zu helfen.

Ein schoener Held waere ich gewesen, das erkannte ich sofort. Der Liegende lachte und stand auf, schubste seine Spielkameraden, und gemeinsam gingen sie zurueck in die Biertraenke.

Ein echter Spass. Hatten die Burschen fuers naechste englische Kneipenwochenende geuebt, wenn es aufzupassen gilt, dass man nicht "to be bottled" wird? Seltsame Sitten haben sie, die jungen Englaender.

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