Da fiel mir dieser Tage ein Notizblatt in die Finger, auf das ich einige Beobachtungen geschrieben habe, die ich während meines Amerika-Aufenthalts im letzten Sommer machte. Eine Beobachtung gibt's jetzt gleich mal hier.
Der Kerl war jung, vielleicht Mitte der 20, und er sah auf den ersten Blick aus wie ein Indie-Rocker der heutigen Zeit, ein Strokes-Fan oder so etwas, der sich darum bemüht, besonders cool zu wirken. Die verwuschelten Haare und der lockige Vollbart paßten ebenso zu ihm wie der verwirrte Blick, mit dem er durch die Gänge des Kongreßzentrums von Anaheim, California, ging.
Ich sah ihn zweimal, und jedesmal wirkte er verwirrt und unsicher. Ein typischer Science-Fiction-Fan, dachte ich irgendwann mit fiesem Sarkasmus - immerhin hatte ich selbst lange Jahre aktiv in dieser Szene mitgewirkt, und zumindest wirre Haare hatte ich ebenfalls zur Schau getragen.
Bis ich mir sein T-Shirt anschaute. Es war rot, und es zeigte einen schwarz-plakativen Schriftzug vor einem rebellisch erhobenen Stinkefinger. Ein rebellischer junger Mann also, der seine Abneigung gegen Staat und Gesellschaft kundtat, der sich gegen die herrschende Ordnung auflehnte und dies mit einem Bekenntnis-T-Shirt zeigte.
So dachte ich, bis ich die Schrift las. »Terrorists«, verkündete er ganz mutig und ganz zornig zugleich, »fuck 'em!«
Amerikanische Patrioten sahen auch schon mal patriotischer aus.
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