Am verkaufsoffenen Sonntag durch den Karstadt in Karlsruhe pilgern: So habe ich mir immer das bürgerliche Leben vorgestellt. Zwar ging es in erster Linie darum, daß wir keine Milch und kein Gemüse mehr daheim hatten und was fürs Abendessen brauchten - aber trotzdem.
Um die Besucher ihres Einkaufszentrums zu erfreuen, hatten sich die Karstadt-Manager etwas besonderes ausgedacht: Eine Band spielte im Untergeschoß zwischen Lebensmittelhandel und allerlei anderem Kram, auf einer Bühne, die extra für diesen Anlaß erbaut worden war, und vor einem Publikum, das aus Familien und Rentnern bestand.
Die Band nannte sich Enjoy, schien aus der Region zu stammen und bestand aus zwei Frauen und einem Mann. Die zwei Damen standen vorne an den Mikros und sangen sich mit durchaus passabler Stimmlage durch allerlei Disco-Hits der 70er und 80er Jahre. Mich schüttelte es, und ich machte mir schon Sorge, die Milch könnte sauer werden.
Das beste war aber der Mann, der als Alleinunterhalter hinter den beiden saß: an einer Mischung aus Keyboard und Schlagzeug. Sein Outfit war der Hammer: blaues Shirt mit Glitzer-Zeugs darauf, die Arme nackt. Er sah aus, als habe man ihn aus dem Casting für eine Boney M-Show herausgeholt und nach Karlsruhe gezaubert.
Leider hat er nicht getanzt. Aber man kann bei Kulturgenüssen dieser Art ja nicht mit allen Highlights auf einmal rechnen ...
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