Mein erster Besuch bei Ikea in Walldorf war ein Alptraum – und das lag nicht daran, daß mich fürsorglich ein befreundetes Paar begleitete. Der Anblick der zahlreichen Möbel und der vielen Leute brachte mich geradezu durcheinander.
Das ist jetzt zehn Jahre her, und ich bin schon so verbürgerlicht, daß ich am Freitag abend – nachdem ich fast vier Stunden von Köln zurück gebraucht hatte – freiwillig und allein in das Ikea-Möbelhaus in Walldorf ging.
Allein, so dachte ich, sei es streßfreier: Schließlich wollte ich ausschließlich und allein nach Regalsystemen schauen, um damit dem Papierchaos in meinem Arbeitszimmer zuhause Herr werden zu können.
Aber ich machte meine Rechnung durch die Menschen aus einem Umkreis von rund 60 Kilometern: Ikea war voll. So richtig voll sogar. Mein Versuch, vom Eingang aus im Schnellgang zu den Regalen zu gehen, scheiterte kläglich.
Ganze Familienverbände aus Franken und Schwaben, Hessen und der Pfalz waren da, dazu Heerscharen von Badenern und Kurpfälzern, für die Ikea selbstverständlich ein Heimspiel ist. Einkaufswagen versperrten fast jeden Freiraum, so daß kaum ein Durchkommen war.
Verliebte Paare bummelten Hand in Hand durch das Gedränge, überall waren Menschen mit Maßbändern, Bleistiften und gelben Einkaufstaschen unterwegs. Und ich wollte doch nur gucken, ob das Besta-Regalsystem was taugt ... Arrrrrrrrgl!
Um's kurz zu machen: Ich bekam all die Informationen, die ich wollte, aber ich war hinterher naßgeschwitzt. Ikea ist kein Vergnügen, sondern eine Expedition.
Dann lies mal diese Geschichte
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