Keine Ahnung, welcher Teufel mich am Sonntag abend, 1. Juli, ritt: Es war meine monatliche Punkrock-Radiosendung im freien Radio Querfunk, und ich lästerte praktisch ununterbrochen über die aktuellen Punk-Platten aus Deutschland, die ich spielte.
»Kreuzlangweilig« war eines meiner Lieblingsattribute für Bands wie Montreal aus Hamburg oder Bitume aus Oldenburg, »Musik, die meine Mutter mit ihren 76 Jahren nicht mehr aufregt.« Oder zu Raketenhund aus Braunschweig: »ideal für junge Männer, diegerne Halsketten mit Holzperlen tragen.« Daß ich noch ein Konzert mit Kettcar und einigen anderen Emo-Kapellen ankündigte, paßte gut ins Läster-Bild.
Immerhin hatte ich auch Hallo Kwitten aus Flensburg am Start, die ich nicht belästern konnte. Und den Abschluß bildeten die herrvorragenden Nein Nein Nein, die immerhin rotzigen Punk mit deutschen Texten spielen – so etwas hört man hierzulande tatsächlich immer seltener.
Festzuhalten bleibt trotzdem: Die Sendung am Sonntag abend hatte aufgrund meines unaufhörlichen Spottes über Punkrock hoffentlich einen hohen Unterhaltungswert.
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