10 Oktober 2006

Extrem schickes Buch


Street Art verbreitet sich tatsächlich immer mehr: Nicht nur in Berlin, Amsterdam oder New York finden interessierte Passanten häufig kleinformatige, oft ironische, meist aber interessante Kunst auf Häuserwänden, Litfaßsäulen oder auch Stromkästen – mittlerweile sehe ich so was sogar in Karlsruhe, wenn ich mit offenen Augen durch die Straßen gehe.

Das Buch »Street Art – Die Stadt als Spielplatz«, erschienen im Archiv der Jugendkulturen, zeigt auf über 200 großformatigen farbigen Seiten, was es derzeit alles an Straßenkunst gibt: faszinierende große Bilder ebenso wie kleine Aufkleber mit witzigen Motiven, mal gemalt, mal geklebt, mal als Collagen gestaltet.

Das Buch ergibt einen eindrucksvollen Streifzug durch eine neue Kunstrichtung, die mir sehr gut gefällt. Interviews mit einigen der Macher runden das Buch ab, das ist meist lesbar; die wissenschaftlichen Erläuterungen der Herausgeber Daniela Krause und Christian Heinicke, selbst diplomierte Gestalter, sind in dem unlesbaren Deutsch geschrieben, das man für so was anscheinend braucht. Schade.

Mit 28 Euro wirkt das Buch vielleicht auf den ersten Blick ein bisschen teuer – dieser Eindruck ist aber falsch. Das Material ist tatsächlich toll und in dieser Zusammenstellung geradezu preiswert präsentiert; ein komplett farbiges Großformat-Buch in dieser Optik kostet halt seinen Preis. (Mir ist klar, daß der normale Leser dieser Zeilen das Buch nicht kaufen wird, aber trotzdem ...) Sehr schön, sehr gut!

Mit der ISBN: 3-86546-040-2 in jedem Buchladen zu erhalten – oder eben direkt beim Archiv!)

2 Kommentare:

  1. Hi Klaus,

    im ganzen Zustimmung zu deinem Beitrag, ich finde das Buch auch das beste, das das Archiv jemals publiziert hat (zusammen mit dem BRAVO-Buch).
    Widerspruch jedoch: ich habe auch die Erläuterungen gern gelesen, die nach meinem Geschmack auch lesbarer waren, als man nach deinen Worten meinen könnte.
    Auch ich hielt den Preis anfangs für recht hoch. Hab mich dann aber überzeugen lassen, dass die vielen Fotos (gut die Hälfte des Buches machen Abbildungen aus) eben ihren Preis haben, zumal in dieser guten ruckqualität. Und der Zuspruch, den dieses Buch erfährt - es wird gut verkauft - zeigt, dass sich die Leute, die es wirklich interessiert, davon zum Glück nicht abhalten lassen.
    Ich kann dieses Buch nur empfehlen!

    Grüße

    Andi.

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  2. Klar haben die Fotos ihren Preis. Ich habe meine Aussage ja auch nicht als negativ empfunden, sondern eher als unterstützend. Mir ist schon klar, wie teuer so was herzustellen ist; ich weiß aber, wie schnell Leute bei Preisen von 28 Euro für ein Buch ein "zu teuer" in die Welt schreien ...

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