21 Mai 2006

Sakrileg, da Vinci und diverse Studien

Trotz allerlei schlechter Kritiken, die ich vorab gelesen und gehört habe, war klar: »Da Vinci Kode« oder auch »Sakrileg« - das muß ich sehen. Schon allein aus beruflichem Interesse sollte ich mir den Streifen anschauen, der nach einem der erfolgreichsten Unterhaltungsromane der letzten zehn Jahre gedreht worden ist. Gleich am Freitag, 19. Mai 2006, saßen wir im völlig ausverkauften Großen Saal des Kinos ...

Um es kurz zu machen: Ich fand den Film unterhaltsam. Tom Hanks wie immer okay als Schauspieler, nicht spektakulär, aber nachvollziehbar. Die hübsche Französin, deren Namen mir im Moment nicht einfällt (googelt ihn einfach selbst), ist umwerfend – ohne sie wäre der Film nicht mal halb so viel wert.

Wir reden jetzt nicht über gewisse logische Löcher und Brüche in der Handlung, das interessiert nicht. Jesus und die Blutlinie der französischen Herrscherhäuser ... weia, geht’s noch ein bißchen unhistorischer? Es war unterhaltsam inszeniert, sieht man von gewissen Längen ab, und als wir nachts um zwei Uhr das Kino verließen, hatten wir nicht das Gefühl, uns gelangweilt zu haben.

Wobei die Milieustudien, die man im Karlsruher »Filmpalast« machen kann, immer großartig sind. Die Deppenquote ist vor allem dann hoch, wenn es sich um große Hollywood-Produktionen handelt; entsprechend sind die Kommentare während des Filmes und kurz danach. Erstaunlich aber wahr: Es gab haufenweise Leute, die dem schlichten Trivialgarn des Filmes rein intellektuell nicht folgen konnten.

Alles muß ich fairerweise sagen : Schon einen Tag, nachdem ich den Film gesehen hatte, konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, wer denn nun für welche Seite war und was eigentlich die Inhalte der jeweiligen »Politik« waren.

Aber was erwarte ich denn von Popcorn-Kino mehr als knallige Unterhaltung für zweieinhalb Stunden?

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