Meine Science-Fiction-Erzählung »Testfall« ist schon etwas älter. Wenn ich mich recht erinnere, schrieb ich sie zu Beginn der 90er Jahre. In einer bearbeiteten Version reichte ich sie Mitte der 90er Jahre für eine Anthologie ein, in der sie auch hätte erscheinen sollen, die aber so nie auf den Markt gekommen ist. Blöd, aber nicht zu ändern.
Also schickte ich die Erzählung an Ronald M. Hahn, der sie in der Ausgabe 5 des verdienstvollen SF-Taschenbuch-Magazins Nova veröffentlichte. Das ist auch schon wieder fast unglaubliche zwei Jahre her.
Nein, ich zitiere hier nicht die gesamte Geschichte, darum geht es ja nicht. Das Magazin ist nach wie vor erhältlich, unter anderem über diverse Versandhändler. Im Diskussionsforum von Scifi.net, einer Homepage, die ich normalerweise nie besuche (shame on me!), gibt es eine Reihe von Aussagen zu meiner Geschichte, die ich interessant finde.
Negativ sind sie alle, aber damit muss ich leben. Ich lese sie trotzdem mit Interesse, stelle fest, dass einige Leute mir Heftroman-Stil unterstellen (täten sie das auch, wenn ich nicht PERRY RHODAN-Redakteur wäre?) und sehe ein, daß die Geschichte ihre Schwächen hat und nicht jedermanns Geschmack sein kann. Die einzelnen Reaktionen findet Ihr im Kommentar ...
Kommentare zu meiner Geschichte »Testfall«, die in NOVA 5 erschien:
AntwortenLöschenSullivan schreibt:
Diese Geschichte hat mir nicht besonders gefallen. Stilistisch hätte ich von Klaus Frick mehr erwartet, die vielen kurzen Sätze erschweren das Lesen unnötig. Die Handlung macht einige überraschende Wendungen, die beim näheren Hinsehen ein Stirnrunzeln hervorrufen (Wozu der Überfall und die Entführung? Der "Professor" will "perfekte" Menschen erschaffen? ...).
Eine andere Stukturierung, weniger Action und man hätte eine gute Geschichte draus machen können, schade.
Robert Kerber schreibt:
Stereotype Charaktere stolpern durch ein klischeebeladenes Endzeitszenario. Der stakkatoartige Heftchenromanstil tut ein Übriges. Hätte ich diese Geschichte auf einer Fandomseite im Internet gefunden, würde mein Urteil vielleicht milder ausfallen. Der Tiefpunkt dieser NOVA-Ausgabe.
Uwe Post schreibt:
Testfall: Routiniert geschrieben aber nicht besonders spannend oder neuartig.
ShockWaveRider schreibt:
Inhalt: 2 Reporter dringen in eine chemisch verseuchte Sperrzone im Schwarzwald ein. Sie treffen auf verstümmelte Menschen, die die Katastrophe überlebten. Und auf Sträflinge. Und verrückte Wissenschaftler. Und Mutanten.
Fazit: Fängt spannend und stimmungsvoll an. Am Ende nimmt er aber einige Wendungen zu viel. Frick überstrapaziert die Story-Form.
Bewertung: Befriedigend minus.
Es ist unmöglich, den Standpunkt des Autors zu verlassen, um die Qualität eigener Texte zu beurteilen. (Davon abgesehen ist dies auch nicht die Aufgabe des Autors.) Daher finde ich es umso spannender und ziehe die Mütze, wenn ein Autor sich mit negativer Kritik auf eine so offene Weise wie enpunkt auseinandersetzt. Mit positiver Kritik kann jeder umgehen.
AntwortenLöschenGratuliere zunächst zu Deiner Offenheit, Klaus! (Ich kenne einige Schreiber, die angesichts negativer Kritik zur beleidigten Leberwurst mutieren. Darunter sogar "Profis". Nein, ich verrate nicht wer.)
AntwortenLöschenMein Senf:
Ich habe den Eindruck, dass die Zeit für SF-Stories wie "Testfall" einfach nicht günstig ist. Vor 50 Jahren wäre das Endzeitszenario im Schwarzwald neu und faszinierend gewesen. Vor 25 Jahren hätte diese Mischung aus Dystropie und Action vielleicht den "Nerv der Zeit" getroffen - immerhin war dergleichen Anfang der 80er "in", wenn ich mich recht erinnere.
Heute winkt der einigermaßen belesene SF-Fan gelangweilt ab: "Alles schon mal da gewesen - und zwar besser!"
Ansonsten schließe ich mich Uwe Posts Urteil völlig an.
Ich will meine Geschichte nicht verteidigen, das wäre falsch: Im zweiten Satz findet sich bereits eine echte Stilblüte, und das soll mir erst mal einer nachmachen. Ähöm ...
AntwortenLöschenDa läuft's der Heldin "unwillkürlich" den Rücken runter, kalt, meine ich. Als ob das willkürlich geschehen könnte ...
Das aber hat keiner der kritischen Leser gemerkt.
Die Geschichte setzt in der Tat zu sehr auf Action und Tempo; mag sein, daß der Heftroman-Vorwurf insofern auch okay ist. Auf jeden Fall habe ich sie gern geschrieben und stehe zu ihr. (Die nächste Story wird dann im SF-Bereich unter Pseudonym publiziert. So.)
Solche Stilblüten sind derart gängig (sogar innerhalb der literarischen Literatur, z. B. bei Grass), dass ich sie gnädig übersehe, wenn ich sie überhaupt noch wahrnehme.
AntwortenLöschen... was ja auch sehr freundlich ist. Mir fiel's selbst nicht auf, aber meine Freundin las die Geschichte in der gedruckten Form und machte mich darauf aufmerksam. Tja ..
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