Keine Ahnung, wie viele Leute mir denn im Vorfeld gesagt haben, man koenne sich in Los Angeles nie, aber auch wirklich NIE-NIE-NIE mit oeffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuss bewegen. Das gehe nicht, das sei unmoeglich und so weiter. Das hoerte ich unter anderem von Leuten, die schon in der Stadt waren und die sich also auskannten.
Moeglicherweise waren die in einem anderen Los Angeles als ich. In der Metropole, in der ich mich derzeit bewege, ist Bus & Bahn eine bequeme Alternative zur permanenten Rush Hour. Ich hole mir einen Day Pass, der kostet drei Dollar, und mit dem kann ich den ganzen Tag ueber mit der Metro-Rail und den Metro-Bussen fahren. Mit denen kommt man praktisch ueberall hin, und wenn man ein bisschen hoeflich fragt, hilft einem der Fahrer sehr freundlich weiter.
Ich habe mir am Mittwoch ein bisschen Hollywood und Downtown - also die Innenstadt - angeguckt, war sogar in der Chinatown (enttaeuschend) und fuhr just for fun mit dem Zug bis raus nach Pasadena, wobei ich einen schoenen Blick auf kreuzlangweilige Vorortsiedlungen und gigantische Staus auf dem Freeway hatte.
Heute war ich in West Hollywood, mal den Sunset Strip angucken und sich vorstellen, wo anno dunnemals die DOORS ihre Auftritte hatten. Dann guckte ich mir Melrose Avenue und die dortige bonzige Umgebung an - jetzt weiss ich endlich, wo "Pretty Woman" gedreht wurde. Und damit es mir nicht langweilig wurde, fuhr ich mit dem Bus noch nach Santa Monica an den Strand.
Zurueck dauerte es eine Stunde, weil der Feierabendverkehr die Strassen lahmlegte. Ein riesiger Stau in der gesamten Stadt, so sah es aus. Im Bus konnte ich schoen Zeitung lesen ("LA Weekly", das hiesige Gratis-Info), zum Fenster rausschauen und Leute angucken.
Wie im Kino. Wozu brauch' ich da ein Auto?
Okay, wenn ich raus will aufs Land. Oder wenn ich in einen Nationalpark will. Aber das wusste ich vorher, dass musste ich mir eh abschminken. Zum Besuch in der Metropole reichen Bus & Bahn und zwei Beine.
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