Ein Bild und seine Geschichte
»Dir sieht man
am Gesicht stets an, was du denkst« – das bekomme ich immer wieder zu
hören. Oder, auch gern gehört: »Jetzt machst du wieder so ein
Gesichtsgulasch.« Fakt ist, dass ich meine Gesichtszüge tatsächlich
nicht unter Kontrolle habe.
Das Bild ist von Mittwoch,
5. April 2017, aufgenommen wurde es wohl gegen 15 Uhr. Wir saßen seit
neun Uhr im Besprechungsraum, unterbrochen nur durch kleinen Pausen und
ein Mittagessen. Die Tagung verlief sehr positiv, wir lachten
zwischendurch auch immer wieder – aber es war unterm Strich viel Stoff
zu bewältigen.
Ich leitete die Sitzung; für etwas muss
so ein »Chef«-Titel ja schließlich gut sein. Wenn ich selbst viel rede,
hat das den Vorteil, dass ich nicht dazu komme, müde zu werden oder
abzuschlaffen. (In Wolfenbüttel an der Bundesakademie ist das oft der
einzige Grund, warum ich nach einem Seminartag noch »so fit« wirke.)
Aber
natürlich war ich nach viel zu wenig Schlaf und viel zu viel
Besprechung mit viel zu wenig Kaffee nicht mehr taufrisch. Wenn dann der
Kollege ein Projekt vorstellt, brauche ich viel Konzentration, um die
Zusammenhänge nicht zu verlieren und geistig auf der Höhe zu bleiben.
Also guckte ich in dieser Situation ernsthaft und fast schon streng.
Ohne Schmarrn: Ich war auch bei diesem langen Tag wieder einmal froh, in einem Team wie diesem zu arbeiten.
Bonsoir, Klaus.
AntwortenLöschenKonzentriert einem vorgestellten Thema entgegen zu blicken, ist doch auch eine Geste der Achtung; besser als würden einem die Gesichtszüge des Desinteresses Richtung Keller entgleiten.
So eine lange Sitzung erinnert - was das geistige wie körperliche Sitzfleisch angeht - an Schule. Klasse, wenn einen der Stoff interessiert. Ödnis pur, wenn man/frau den Faden zum Verständnis dessen sucht (Mathe).
Um 15 Uhr habe ich heute einem Garten den letzten Schliff gegeben. :-)
bonté
Mir ist jemand, dem man seine Gefühle ansieht, hundertmal lieber, als so ein »Pokerface«, bei dem man nicht weiß, woran man ist.
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