tag:blogger.com,1999:blog-18532280.post4795304790102305807..comments2024-03-19T08:08:26.905+01:00Comments on ENPUNKT-Tagebuch: Erinnerung an Ursula K. Le GuinEnpunkthttp://www.blogger.com/profile/04188142068221066956noreply@blogger.comBlogger2125tag:blogger.com,1999:blog-18532280.post-64787569130363238462018-01-24T19:34:54.515+01:002018-01-24T19:34:54.515+01:00Ich musste jetzt glatt mal googeln, um herauszufin...Ich musste jetzt glatt mal googeln, um herauszufinden, das "Der Winterplanet eigentlich "The Left Hand of Darkness" ist und erst eine spätere deutsche Neuauflage als "Die linke Hand der Dunkelheit" betitelt wurde.<br /><br />Außer diesem Roman ist mir vor allem die Kurzgeschichte "The Ones Who Walk Away from Omelas" im Gedächtnis geblieben. Sehr, sehr empfehlenswert.Ulrikehttps://www.ulrikeskadir.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-18532280.post-92141456037765297322018-01-24T10:16:30.169+01:002018-01-24T10:16:30.169+01:00Ein treffender Kommentar. Tatsächlich bin ich durc...Ein treffender Kommentar. Tatsächlich bin ich durch deinen Post als erstes auf diese traurige Nachricht aufmerksam geworden. Auch mich hat sie getroffen. <br /><br />Es gab eine Zeit, da stand meine noch junge Lesebiografie an einer Weggabelung. Ich hatte Mark Brandis gelesen und auch meine ersten Perry Rhodan Hefte. Ein Jack Vance war sicher schon dabei und das ein oder andere Jugendbuch mit Raketen und Außerirdischen ("Aliens" nannten wir sie damals noch nicht).<br /><br />Trotzdem, ich hätte es dabei belassen können. Es waren schöne Geschichten, aber schöne Geschichten gab es viele. Mein Weg hätte wieder fortführen können von der SF. Die Pubertät schlug voll zu und meine Hormone und mein Geist stellten viele neue Fragen an mich. Lesen ... war das nicht ein bisschen Kinderkram? In dieser Zeit muss es gewesen sein, als ich (wie und warum weiß ich nicht mehr) etwa gleichzeitig zwei Bücher in die Finger bekam: "Die tausend Träume der Stellavista" von H.G.Ballard und "Winterplanet" (wie es damals noch hieß) von Ursula K. LeGuin. Und plötzlich öffnete sich eine Tür für mich. Das war es, was ich als junger Mensch wollte, als hätte mein Kopf nur darauf gewartet. Eine größere Welt, poetisch und tief und auf "erwachsene Weise" spannend und abenteuerlich. <br /><br />Ich bin sicher, dass wirklich gute Bücher mehr sind als Unterhaltung, dass sie uns immer auch ein kleines bisschen verändern. Ich habe "The Left Hand of Darkness" seit meiner Jugend bestimmt drei oder viermal gelesen und es hört nicht auf, mich zu beeinflussen. LeGuin, Ballard, Aldiss, Tiptree, Butler, Smith, Silverberg, Moorcock, Zelazny ... bestimmten für viele Jahre mein Bild von der SF. <br /><br />Es ist dieses Bild, das ich im Grunde bis heute habe. Einer nach dem anderen versterben diese Autoren nun und viele der "jungen SF-Fans", die ich so treffe, haben von keinem auch nur ein Buch gelesen. Das macht mich ein bisschen traurig, aber wahrscheinlich gehört es dazu, dass jede Zeit ihre eigenen Helden hat. <br /><br />Manchmal kommt mir die damalige schriftstellerische SF-Epoche "rauer" vor, neugieriger, mutiger, weniger gestreamt und weniger kommerziell. Ich beneide die Autoren, die Fundamente legen konnten. Sie erkundeten und prägten das Neuland, in dem wir unsere Bücher-Einkaufszentren errichtet haben. LeGuin und Co waren literarische Prospektoren ... für uns dagegen gibt es kaum noch Neues zu entdecken. <br /><br />Es gibt auch heute (und sicher mehr als jemals) großartige Autoren, die mich begeistern und bewegen, aber jeder von ihnen weiß, auf wessen Schultern er steht.<br /><br />R.I.P. Ursula K. LeGuin.Michael Schneibergnoreply@blogger.com