Ich hatte schon lange nichts mehr von Robert Silverberg in der Hand; seinen Roman »Die Stadt unter dem Eis« fand ich in einem Stapel ungelesener Bücher – also wurde es Zeit für ihn. Man kann davon ausgehen, dass Silverberg diesen Roman 1963 schrieb, in dem Jahr also, in dem ich auf die Welt kam. Unter dem Titel »Time Of The Great Freeze« wurde er 1964 veröffentlicht. Ich las die Ausgabe, die 1984 im Moewig-Verlag als Taschenbuch erschienen ist.
Die Handlung lässt sich rasch zusammenfassen: Nach einer Klimakatastrophe – ja, diesen Begriff kannte man schon in den 60er-Jahren – ist die Erde von einem Eispanzer überzogen. Die menschliche Zivilisation ist entweder untergegangen oder hat sich in unterirdische Städte zurückgezogen. Doch nach einigen Jahrhunderten in der Unterwelt gibt es Menschen, die davon träumen, wieder an die Oberfläche zurückzukehren und zu schauen, wie sich dort alles entwickelt hat.
Wenn man es genau nimmt, ist »Die Stadt unter dem Eis« eine reine Abenteuergeschichte. Die titelgebende Stadt unter dem Eis ist New York, wird aber nur am Anfang geschildert und spielt später keine Rolle mehr. Hauptsächlich erzählt der Roman von einer gefährlichen Reise: Die Abenteurer aus New York überqueren den – zum größten Teil – zugefrorenen Atlantik und erreichen nach allerlei Abenteuern endlich Europa. Sie treffen auf verschiedene Kulturen, die es geschafft haben, dem ewigen Eis zu trotzen, und haben es mit gefährlichen Tieren zu tun.
Das ist eigentlich alles: eine Abfolge von Action und Komplikationen, von Begegnungen und Reisen. Das ist unterhaltsam und dürfte 1964 sehr gut angekommen sein. Heute liest sich das immer noch gut, wenngleich emotionale Höhen und Tiefen der Figuren meist ausgeblendet werden. Das war damals nicht so üblich; der Autor konzentriert sich deshalb auf seine spannende Abenteuergeschichte.
»Die Stadt unter dem Eis« ist durchaus unterhaltsam, ein gelungener Science-Fiction-Schmöker. Als Klassiker, den man unbedingt gelesen haben sollte, würde ich den Roman aber nie betrachten.
Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
05 November 2025
04 November 2025
Der zweite Original-Einsatz für James Bond
Ich habe nie einen der Originalromane von Ian Fleming gelesen, die dieser über seinen Agenten James Bond verfasst hat. Ich kenne auch nicht alle Filme. Man kann schließlich nicht alles kennen, und ich bin kein »James Bond«-Fan. Die Comic-Version von »Leben und sterben lassen« wollte ich mir aber nicht entgehen lassen – und die ist ziemlich gut geworden.
Es handelt sich um eine Adaption des zweiten »James Bond«-Romans. Die Handlung ist in der fiesen Zeit des Kalten Krieges angesiedelt. In den USA herrscht eine paranoide Furcht vor russischen Angriffen, die Geheimdienste aus Ost und West bekämpfen sich mit brutalen Mitteln. Bonds Gegenspieler ist diesmal ein Amerikaner, der sich Mr. Big nennt und der in Harlem residiert.
Mit Mr. Big wird ein Gegenspieler etabliert, der schwarz und böse ist. Er ist gemein und intelligent zugleich, am Ende erhält er natürlich seine verdiente Strafe. Da dürfte der Comic sehr klar und eindeutig seiner literarischen Vorlage folgen.
Van Jensen erzählt die Comic-Version sehr spannend; die Szenen folgen rasch aufeinander und vermitteln ein Stimmungsbild der späten fünfziger Jahre, das ich für realistisch halte. Dass die Handlung manchmal ziemlich brutal ist, liegt nicht an den Comic-Texten, sondern sicher am Original-Roman.
Mit seiner Grafik konnte mich Kewbe5 Baal meist überzeugen. Die Dekors sind stimmig, vor allem Autos, Gebäude und Kleidung wirken realistisch und sehen aus, als seien sie sauber recherchiert worden. Action schafft der Illustrator auch; das sieht nicht immer elegant aus, dafür aber knallig. Er schwächelt bei den Gesichtern, das muss man akzeptieren.
»Leben und sterben lassen« ist eine spannende Comic-Adaption eines klassischen »James Bond«-Romans. Wer die Figur kennt und mag, sollte sich auf jeden Fall die Leseprobe anschauen – packend ist das allemal!
Es handelt sich um eine Adaption des zweiten »James Bond«-Romans. Die Handlung ist in der fiesen Zeit des Kalten Krieges angesiedelt. In den USA herrscht eine paranoide Furcht vor russischen Angriffen, die Geheimdienste aus Ost und West bekämpfen sich mit brutalen Mitteln. Bonds Gegenspieler ist diesmal ein Amerikaner, der sich Mr. Big nennt und der in Harlem residiert.
Mit Mr. Big wird ein Gegenspieler etabliert, der schwarz und böse ist. Er ist gemein und intelligent zugleich, am Ende erhält er natürlich seine verdiente Strafe. Da dürfte der Comic sehr klar und eindeutig seiner literarischen Vorlage folgen.
Van Jensen erzählt die Comic-Version sehr spannend; die Szenen folgen rasch aufeinander und vermitteln ein Stimmungsbild der späten fünfziger Jahre, das ich für realistisch halte. Dass die Handlung manchmal ziemlich brutal ist, liegt nicht an den Comic-Texten, sondern sicher am Original-Roman.
Mit seiner Grafik konnte mich Kewbe5 Baal meist überzeugen. Die Dekors sind stimmig, vor allem Autos, Gebäude und Kleidung wirken realistisch und sehen aus, als seien sie sauber recherchiert worden. Action schafft der Illustrator auch; das sieht nicht immer elegant aus, dafür aber knallig. Er schwächelt bei den Gesichtern, das muss man akzeptieren.
»Leben und sterben lassen« ist eine spannende Comic-Adaption eines klassischen »James Bond«-Romans. Wer die Figur kennt und mag, sollte sich auf jeden Fall die Leseprobe anschauen – packend ist das allemal!
03 November 2025
Drei Superheldinnen für Paris
Für einige Tage schien es für die Medien in Deutschland kaum ein anderes Thema zu geben: In den Louvre in Paris war eingebrochen worden, zudem auf eine besonders dreiste Art und Weise, und die Einbrecher hatten es geschafft, echte Wertsachen mitzunehmen. Wer die Fernsehserie »Cat’s Eyes« kennt, die unter anderem in Paris spielt, konnte sich darüber nicht wundern: Die drei Hauptfiguren sind ständig damit beschäftigt, irgendwelche Einbrüche zu begehen …
Tatsächlich ist die Serie, deren erste Staffel immer noch in der ZDF-Mediathek anzuschauen ist, sehr unterhaltsam, wenngleich nicht unbedingt hochgeistig. Aber das brauche ich echt nicht ständig; manchmal gefällt es mir einfach, eine spannende Geschichte zu sehen, in der drei junge Frauen auf dem Eiffelturm, im Louvre, in Versailles, in einem Schloss auf dem Land und in einem Ausflugsboot unterwegs sind. Es geht um Kunstdiebstahl und ihren Vater, der angeblich tot ist, aber offensichtlich in mysteriöse Machenschaften verwickelt war.
Die acht Folgen sind allesamt gut gemacht; kein Wunder, dass bereits an einer zweiten Staffel gedreht wird. Man darf nicht immer nach der Handlungslogik fragen; ich saß einige Male vor dem Fernseher und sagte verblüfft, »wo haben sie denn das jetzt her?« oder »seit wann können die das?« – aber solche Fragen stellt man sich ja auch nicht, wenn man irgendwelche Marvel- oder DC-Filme anguckt. Sobald man die drei coolen Frauen bei »Cat’s Eyes« als Superheldinnen betrachtet, wird alles ein bisschen einfacher …
Ernsthaft: Die Serie bietet kunterbunte Unterhaltung. Das ist Zeiten, in denen die Nachrichten von Zynikern der Macht beherrscht werden, nicht das Dümmste.
Tatsächlich ist die Serie, deren erste Staffel immer noch in der ZDF-Mediathek anzuschauen ist, sehr unterhaltsam, wenngleich nicht unbedingt hochgeistig. Aber das brauche ich echt nicht ständig; manchmal gefällt es mir einfach, eine spannende Geschichte zu sehen, in der drei junge Frauen auf dem Eiffelturm, im Louvre, in Versailles, in einem Schloss auf dem Land und in einem Ausflugsboot unterwegs sind. Es geht um Kunstdiebstahl und ihren Vater, der angeblich tot ist, aber offensichtlich in mysteriöse Machenschaften verwickelt war.
Die acht Folgen sind allesamt gut gemacht; kein Wunder, dass bereits an einer zweiten Staffel gedreht wird. Man darf nicht immer nach der Handlungslogik fragen; ich saß einige Male vor dem Fernseher und sagte verblüfft, »wo haben sie denn das jetzt her?« oder »seit wann können die das?« – aber solche Fragen stellt man sich ja auch nicht, wenn man irgendwelche Marvel- oder DC-Filme anguckt. Sobald man die drei coolen Frauen bei »Cat’s Eyes« als Superheldinnen betrachtet, wird alles ein bisschen einfacher …
Ernsthaft: Die Serie bietet kunterbunte Unterhaltung. Das ist Zeiten, in denen die Nachrichten von Zynikern der Macht beherrscht werden, nicht das Dümmste.


